Entscheidungsfreiheit – das ist meine neue Abgrenzung.

Im Zuge meiner Genesung von meiner Erschöpfungsdepression habe ich mich viel mit mir selber auseinandergesetzt. Man könnte sagen, ich habe mich (neu) kennengelernt.

Das war der Weg, gesund zu werden bzw. mit der Depression zu leben. Denn je besser ich mich kenne, je mehr ich von mir und meinen Bedürfnissen weiß, umso besser kann ich für mich sorgen.

Meine Grenzen waren dabei ein wichtiges Thema, denn um nicht wieder in eine depressive Episode zu fallen, musste ich lernen, meine Grenzen zu (er)kennen, sie zu respektieren und wenn nötig zu verteidigen.

Die Frage hierbei ist, wie tue ich das, wenn es Menschen gibt, wie meine Kinder, die mich brauchen, ständig. Wie durchlässig gestalte ich diese Grenzen?

Das war eine schwierige Auseinandersetzung mit mir selber.

Denn:

ich komme aus der Sozialarbeit. Mir wurde beigebracht, dass Abgrenzung das A und O ist. Heißt soviel wie (oder soweit meine Interpretation), dass ich hart sein muss, nicht alles an mich herankommen lasse, mir ein zweites Fell wachsen lasse etc. Hauptsache, nichts mit nach Hause nehmen.

Für mich war das ein innerer Konflikt, denn es fühlte sich unauthentisch an.

Ich will doch keine Grenze zwischen mir und anderen.


Dennoch hatte ich Angst davor was passiert, wenn ich das nicht tue.

 Lange lange habe ich das unbewusst als eine wichtige Haltung mit mir herum getragen.

Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn war das bestimmt auch hilfreich, denn ich hatte kein eigenes Konzept.

Außer meinem Gefühl, das sich als Störgefühl äußerte. Ich konnte eben einen wichtigen Anteil meiner Persönlichkeit nicht ausleben und das fühlt sich nicht integer an und unauthentisch, auch wenn mir das damals nicht klar war.

Die Krux war nur, dass ich dieses Verhalten als meins angenommen habe, als meine Wahrheit. Und so konnte sich diese Härte manifestieren und wurde auch Teil von mir. Die Grenze, die ich um mich herum hochzog und mit mir rumtrug, machte mich auf der anderen Seite auch undurchlässig für andere Gefühle und Bedürfnisse. Ich schloss nicht nur emotionale Forderungen und Überforderung aus, sondern auch Lob, Liebe und Zuwendung. Es konnte kaum noch etwas ungehindert durch mich hindurchfließen.

Ich habe mich dann irgendwann entschieden, dass ich das nicht mehr will.
Es fühlt sich nicht nach mir an.

Meine Offenheit ist Teil meiner Identität. Ich möchte nahbar sein für die Menschen in meinem Umfeld und auch für meine Kund*innen.
Ich muss nicht hart sein, um meine Grenzen anzuerkennen und zu achten. Ich muss nicht hart sein, um auch mal „Nein“ zu sagen. Ich muss nicht hart sein, um für mich aufzustehen und mein Recht einzufordern.

Ich möchte all die Liebe und Freude empfangen und sie ebenso frei zurückgeben können. UND ich möchte auch alles andere empfangen, denn ich weiß heute, dass ich auch damit zurecht kommen kann. Ich lasse das alles durch mich hindurch fließen und was mir nicht gut tut, das schicke ich zurück und lasse es gehen.

Ich will Mauern und Zäune einreißen und mit all meinem Sein da sein für die Menschen in meinem Umfeld.Deshalb kann ich trotzdem entscheiden, dass ich nicht jeden Mist mitnehme, den Menschen bei mir abladen.
Deshalb kann ich trotzdem frei entscheiden, für wen ich nahbar bin.
Deshalb kann ich trotzdem entscheiden, was ich nehme und was ich ablehne.

Entscheidungsfreiheit. Das ist meine neue Abgrenzung.

kristin holm mentorin fuer virtuelle assistentinnen

Kristin Holm

Kristin Holm, Expertin für professionelle Virtual Assistant Businesses und mit ganzem Herzen Mentorin in meinen Online-Programmen rund um die Selbständigkeit als Virtuelle Assistenz – mit einem klaren Ziel:

Dein VA-Leben aufs nächste Level zu heben!

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