PMDS: Wenn aus PMS Depressionen werden & was dir hilft

pms oder pmds prämenstruelles syndrom

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Das wird meinen Sternzeichen, dem Zwilling nachgesagt. Allerdings stimmt das bei mir nur begrenzt, denn meistens bin ich eine gut gelaunte Frohnatur.

Wären da nicht diese Tage im Monat, an denen ich mich offenbar ohne mein Zutun in einen völlig anderen Menschen verwandle.

Sobald ich morgens die Augen aufschlage, geht es schon los. Meine Gedanken verwandeln sich in ein schlammiges Trübsal. All das, was ich gestern voller Energie anpacken wollte, ist plötzlich uninteressant, jegliche Antriebskraft ist weg. Mein Körper fühlt sich an wie ein nasser Kartoffelsack, ohne Spannung, ohne Energie.

Ich habe Lust auf absolut gar nichts und kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, aus diesem bedauernswerten Zustand jemals wieder herauszukommen. Das Leben ist grau, trist und ich selbst bemitleidenswert. An diesen Tagen kriege ich nix auf die Reihe, kann mich selbst und alle anderen Menschen um mich herum nicht leiden.

Meine Familie nimmt dann lieber Reißaus …

Das Stimmungstief kam die letzten Jahren meist aus heiterem Himmel und da ich mich selbst liebevoll als Hypochonderchen bezeichne, machte es mir zusätzlich noch Angst, an einer schlimmen Krankheit zu leiden.

Inzwischen kenne ich den Begriff, der meinen seltsamen Zustand beschreibt: PMS-Depression.

Seitdem fällt es mir ein wenig leichter, mein eigenes Jammertal gelassen zu durchschreiten.

Schön ist es aber trotzdem nicht.

Was macht die Periode mit der Psyche?

Willkommen in der spannenden Welt der weiblichen Hormone.

Männer reagieren oft etwas verstört, wenn Frauen während der Periode emotional flexibel sind, weiß Dr. Heike Franz aus eigener Beratungspraxis.

Da spielen viele Faktoren eine Rolle:

Hormone

Zwischen Eisprung und Periode produziert der Körper viel Östrogen und Progesteron, um sich auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Wenn diese ausbleibt, setzt die Periode ein und diese beiden Hormone gehen schlagartig nach unten. Da Östrogen eng mit dem Wohlfühl-Hormon Serotonin zusammenarbeitet, sinkt auch der Serotoninspiegel. Das Ende vom Lied? Traurigkeit, bis hin zur Depression.

Aber auch kurz vor der Periode, wenn der Östrogenspiegel hoch ist, reagieren manche Frauen überempfindlich darauf: PMS, das prämenstruelle Syndrom. Diese Phase ist bekannt für Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen (die Waage zeigt leicht 3 kg mehr an), Migräne und allgemeine Erschöpfung.

Gesellschaftliches Tabu

Auch heute noch ist die Menstruation ein Tabu: man spricht nicht darüber. Dementsprechend herrscht allgemein große Unwissenheit. Die Folgen reichen von ungewollten Schwangerschaften und damit Panik, wenn die Blutung ausbleibt. Oder Traurigkeit, wenn man Kinder möchte und die Periode anzeigt, dass es wieder nicht geklappt hat. Oder einfach Scham, weil die Blutung als etwas Unreines gilt.

Ein kleiner Trost

Wenn man in der Zeit vor oder während der Periode einen Mord begeht, ist das ein Grund für mildernde Umstände. Das hatte mir ein Jurist erzählt, ich übernehme aber keine Gewähr.

PMS oder Prämenstruelle Dysphorie: was ist der Unterschied?

Prämenstruelles Syndrom ist der vollständige Begriff, aus dem die Abkürzung PMS herrührt.

Unter diesem fassen sich körperlichen Beschwerden sowie seelischen Beschwerden bei Frauen vor der Regelblutung zusammen.

Die Symptome hören mit Eintreten der Regelblutung sofort auf.

Die akutere Form davon ist PMDS:

die prämenstruelle dysphorische Störung, welche Frauen noch schlimmer als die eigentliche Form PMS belastet.

Das Krankheitsbild ähnelt dem von PMS, zeichnet sich aber durch einen Unterschied besonders aus – die seelische Komponente.

Es gibt leicht und schwere Formen der PMDS. Mit der leichten Form kannst du dich ganz gut arrangieren, die schwere Form allerdings  macht dir das Leben wirklich schwer. Äußern kann sich dies ganz unterschiedlich von Frau zu Frau. Die einen sind weinerlich, unkonzentriert und ziehen sich stark von ihrem Umfeld zurück. Andere hingegen reagieren eher aggressiv und werden teilweise sogar handgreiflich, worunter auch ihre Beziehungen leiden. Arbeiten geht quasi gar nicht mehr oder nur sehr schwer.

Die Symptome hören zwar ebenfalls während der Periode auf, sind aber auf Dauer eine große Belastung für dich als Frau, weiß Heike Strohdeicher.

Was sind typische Symptome von PMDS?

PMS kann sich sowohl körperlich als auch psychisch zeigen. Die Symptome sind von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausgeprägt und werden auch von jeder Frau anders erlebt.

  • extreme Stimmungsschwankungen
  • Depressionen
  • Verlust des Selbstwertgefühls
  • Kontrollverlust
  • Sozialer Rückzug
  • nur geringes Interesse an den üblichen Aktivitäten im Alltag
  • Konzentrationsstörungen
  • Reizbarkeit
  • Aggressivität

Wichtig ist, dass du die Symptome wahrnimmst und vor allem auch ernst nimmst. Denke nicht, dass mit dir etwas nicht stimmt oder du alleine damit bist. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es wichtig ist, sich mit den Problemen zu beschäftigen. Denn nur so hat man die Möglichkeit die Ursachen zu erforschen und dann auch die Symptome zu lindern.

Man nimmt an, dass circa 10 bis 15 % aller gebärfähigen Frauen unter einer leichte Form der prämenstruellen Dysphorie leiden.

Sie arrangieren sich irgendwie mit ihren depressiven Phasen vor ihrer Menstruation und bewältigen irgendwie ihren (Job-) Alltag.

Doch etwa 5 bis 8 % leiden so extrem an der PMDS, dass sie ab der zweiten Hälfte ihres Zyklus ihr Leben nur noch eingeschränkt führen können. Sie geraten emotional so aus ihrer Balance und ihre Gefühlsachterbahn von

  • himmelhochjauchzend zu abgrundtief traurig und emotional oder
  • super schnell reizbar, aggressiv und verliert die Kontrolle über sich

ist eine absolute Herausforderung für ihr soziales Umfeld, gerade auch im Job, und rational nicht unbedingt nachvollziehbar. Doch die betroffene Frau leidet besonders darunter.

Das hilft gegen PMS-Depression

Es gibt einiges, dass du ganz alleine dagegen tun kannst. Probiere verschiedene Dinge aus und schau, was für dich ganz persönlich passt:

  • Ruhe und Selbstfürsorge können wahre Wunder bewirken. Mit Yoga, Meditation oder auch einem achtsamen Spaziergang tust du dir immer etwas Gutes. Aber auch ein schönes heißes Bad (Achtung: nicht mehr während der Periode), der Duft von ätherischen Ölen oder eine Massage (von dir selbst oder jemand anderem) wirken stimmungsaufhellend und können sich daher sehr positiv auswirken
  • Manchmal kann die Ursache auch in einem Mikronährstoffmangel liegen. Beispielsweise Magnesium, Calcium und die Vitamine D, E und B6 können in einer Mikronährstoffanalyse überprüft und gegebenenfalls supplementiert werden wenn nötig.
  • Wenn du mit Hautunreinheiten oder übermäßiger Verdauung zu kämpfen hast, können kühlende Elemente wie z.B. Kokos oder Gurke helfen.
  • Leidest du unter Krämpfen oder Verspannungen hilft Wärme in jeglicher Form und auch viel Flüssigkeit ist hier wichtig.
  • Auch ein Mangel an dem Hormon Progesteron kann zu PMS führen. Es ist ratsam, einmal deinen Hormonstatus überprüfen zu lassen.
  • Kaffee, Alkohol und Nikotin verschlimmern nachweislich PMS symptome. Verzichte also weitestgehend darauf.
  • Versuche dich so zu ernähren, dass du Blutzuckerschwankungen vermeidest. Diese sind nicht gut für dein Hormongleichgewicht und können auch Kopfschmerzen begünstigen.

Ich rate dir auch ein Tagebuch zu führen. Darin notierst du wie es dir geht, wann du Symptome hast und bestenfalls auch wie du dich ernährst. So lernst du dich und deinen Körper besser kennen und kannst leichter Zusammenhänge feststellen.

Pflanzliche Mittel gegen PMS-Depressionen

  • Mönchspfeffer ist ein bewährtes, natürliches Heilmittel. Bei der Einnahme ist allerdings die richtige Dosierung sehr wichtig. Je nachdem welche Menge verabreicht wird, fällt das Resultat der Wirkstoffe oft komplett anders aus. Bis du die Wirkung wirklich richtig spürst, muss man häufig mit einer Einnahme von 3-4 Monaten rechnen – hier brauchst du also viel Geduld.
  • In mehreren Studien wurde gezeigt, dass Omega-3-Fettsäuren die psychischen Symptome von PMS einschließlich Depression, Nervosität, Angstzustände und Konzentrationsschwäche, aber auch die körperlichen Symptome wie Blähungen, Kopfschmerzen oder Brustspannen, reduzieren können. Achte dabei unbedingt auf ein qualitativ hochwertiges Omega-3-Präparat, welches genug EPA und DPA Fettsäuren enthält.
  • Verwende vermehrt Kurkuma und Schwarzkümmel in deiner Ernährung. Beides sind bewährte mittel bei PMS Beschwerden. 
  • Wenn du sehr angespannt bist, kann Melissentee helfen. Er lindert dies und wirkt positiv auf die Psyche.

Wenn du diese Tipps anwendest, wirst du vermutlich schon eine Besserung feststellen können. Es ist allerdings immer sehr wichtig, ganz individuell zu schauen, woher die Beschwerden kommen. Denn jede Frau ist anders und daher sind auch die Beschwerden nicht immer gleich zu behandeln. 

Viele Frauen werden nicht ernst genommen und denken dann häufig, sie sind nicht normal oder noch schlimmer – ihnen wird vermittelt, dass sie sich alles nur einbilden. Ich möchte dich ermutigen, dir Hilfe zu holen, wenn du alleine keine Lösung findest. Du brauchst dich nicht für deine Symptome zu schämen, denn du bist damit nicht alleine! PMS soll deine Lebensqualität nicht unnötig einschränken. Mit Ayurveda, aber natürlich auch mit anderen ganzheitlichen Methoden, kann man ganz viel erreichen – glaub mir, ich (Christina Bischoff) spreche aus Erfahrung. 

PMS und Angstzustände

Angstzustände, aber auch Stimmungslabilität, Körperschmerzen, Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Depression und anderes während des weiblichen Zyklus werden dem Prämenstruellen Syndrom und damit den Sexualhormonen zugeschrieben.

Wobei Ängste auch in einer PTBS, Schwermetallen im Gehirn oder Ammoniak-Permeabilität ihre Ursache finden können, stellt Ulrike Hilger fest.

Aber und Achtung, wichtig ist jetzt, sich vom Zusammenhang von Angst und PMS lösen zu können. Die wahre Ursache der Beschwerden wie auch der Angst ist nämlich sehr häufig eine virale oder bakterielle Entzündung, meist durch Epstein-Barr Virus, Herpes Zoster oder Streptokokken ausgelöst. Die Herpesviren produzieren toxische Abfälle, welche allerhand Unruhe im Körper anstiften können, weiß Ulrike Hilger.

Auch wichtig zu wissen: die Abwehrkräfte konzentrieren sich in der Menstruationszeit zu 80% auf die Fortpflanzungsorgane. Ist das der Fall, haben Erreger ein leichtes Spiel und können ein überempfindliches Nervensystem entzünden. Diese Immun-Lücke erklärt auch viele andere Syndrom- und Wechseljahresbeschwerden. Insbesondere bei Ängsten kann der Vagus- oder der Zwerchfellnerv durch die Neurotoxine des EB-Virus entzündet sein.

Dieses modernste Wissen aus der Medialen Medizin kann zusammen mit deinem neuen Fokus und einer entgiftenden und heilsamen Nahrung der Schlüssel zur Angstfreiheit sein. Im Besonderen nenne ich hier die natürliche Glukose in Obst, Vitamin B12, Zitronenmelisse, flüssiges Zinksulfat und das ergänzende EsterC für Immunkraft und Nervenregeneration.

Fazit

Bitte nimm dich und deine Beschwerden ernst! Das ist unserer Meinung nach der allererste, wichtige Schritt.

Mach dir bewusst, dass es Hilfe gibt, besser mit PMDS umzugehen, die dir diese Tage deines Zyklus erleichtern. Trau dich, verschiedene Dinge auszuprobieren, manchmal dauert es, bis du das für dich passende gefunden hast.

Du hast einen Tipps, was für dich funktioniert?

Schreib es uns in die Kommentare!

4 Kommentare zu „PMDS: Wenn aus PMS Depressionen werden & was dir hilft“

  1. Elend wie ich mich aktuelle in meinem PMDS befinde, muntert mich dieser Artikel ein wenig auf. Oft mache ich mir Gedanken ob ich nicht “verrückt” bin, weil die Stimmungsschwankungen so stark sind. Besonders ab 10 Tage vor der Periode geht es bei mir los. Ich versuche mir selbst zu helfen, achte auf meine Lebenshygiene und probiere Psychotherapie, Meditation, Entspannungstherapien und Yoga. Leider hilft bisher alles nur bedingt. Ein Antidepressivum will ich nicht einnehmen (dies wurde von meiner Psychiaterin empfohlen), da ich der Meinung bin, dass es natürliche Lösungen geben muss. Ich werde weiter suchen und probiere nun vorerst Safran und Mönchspfeffer. Ich danke für diese aufklärende Seite 🙂

    1. Hallo Susanne,

      wir freuen uns, dass wir dir weiterhelfen konnten.
      Ich persönlich kenne 2 Frauen die froh sind, dass sie Antideprssiva nehmen, weil es ihr Leben sehr erleichtert hat und sie glücklicher sind. Eine davon “ärgert” sich, dass sie sich so lange dagegen gewehrt hat und versteht gar nicht mehr warum.

      Unsere Zyklus-Expertin Christina Bischoff hat letzte Woche bei unserem Live-Event auch Workshops zu dem Thema gehalten – du kannst dich auch an sie persönlich wenden:

      https://www.christinabischoff.com/

      Herzliche Grüße

      Jay

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen