Toxische Beziehungen vergiften die Seele – so erkennst du sie

toxische beziehungen

Manchmal gerätst du in deinem Leben an Menschen, die dir wirklich nicht gut tun. Es ist dir auch bewusst, doch du weißt nicht genau:

läuft es gerade einfach schlecht in deiner Beziehung oder bist du bereits in einer toxischen Beziehung?

Schließlich fliegen bei euch nicht die Fetzen, es sind noch alle Tassen im Schrank, niemand wird handgreiflich und es ist doch normal, wenn jemand mal lauter wird?!

Stellst du dir die Frage:

Was sind toxische Beziehungen?

Jeder kennt sie und viele hatten sie auch schon.

Toxische Beziehungen sind unglaublich tückisch, denn meistens wissen die Menschen, die sich in einer solchen befinden, nichts von ihrem Schicksal. Viele können es oft erst sehr spät bis gar nicht ändern. Oft müssen Freundinnen einen mehrmals darauf hinweisen, bis man es sich eingestehen kann. Von einer toxischen Beziehung spricht man, wenn die Partnerschaft mehr Kraft kostet, als sie Kraft gibt.

Wenn man sich in einer toxischen Beziehung befindet, dann spielen Egoismus, Beleidigungen, Kontrollsucht, Kränkungen, Erniedrigungen, Liebesentzug, Schuldzuweisungen eine große Rolle.

Es gibt einen Part in der Partnerschaft, der sich die Bewunderung, Zuneigung, Aufmerksamkeit und Zuwendung nimmt jedoch diese Zuneigung nicht gleichermaßen erwidert.

Der weniger dominante Part wird unglücklich, zweifelt immer mehr an sich und kann in so einem Ungleichgewicht sogar sehr krank werden.

Toxisch bedeutet giftig.

Gift hat in einer Beziehung nichts zu suchen, meint Huberta Kunkel. Eine toxische Beziehung kann einem sehr lange im Magen liegen bleiben. Ein aufrichtiger und ehrlicher Blick auf die eigene Partnerschaft kann sehr sinnvoll sein, um sich rechtzeitig aus ungesunden und krankmachenden Beziehungen zu befreien und ist das ideale Mittel um Magengeschwüren vorzubeugen.

23 Anzeichen – so erkennst du eine toxische Beziehung

Achte mal in deinem Alltag darauf, wie ihr miteinander umgeht:

  • eure Worte
  • eure Körpersprache
  • was macht oder wie handelt ihr?

Schau, welche Anzeichen auf dich, euch oder eure Beziehung zutreffen, mach es dir bewusst. Das ist der erste, wichtige Schritt, um vielleicht etwas zu ändern.

  1. Ihr sabotiert euch eher, als das ihr euch unterstützt
  2. Du bist nie gut genung
  3. Ihr streitet ständig oder es schleicht sich häufig Sarkasmus oder Kritik in eure Gespräche
  4. Ihr redet vor anderen schlecht übereinander
  5. Ihr beleidigt oder setzt euch herab
  6. Ihr seid eifersüchtig
  7. Einer kontrolliert den anderen, droht eventuell mit solch drastischen Maßnahmen wie Selbstverletzung oder Selbstmord
  8. Du fühlst dich abhängig
  9. Du bist immer Schuld
  10. Ihr hängt immer noch vergangen Situationen nach, die immer noch Frust oder Ärger auslösen
  11. Du läufst nur noch auf Zehenspitzen zu Hause rum, damit alles friedlich bleibt
  12. Du lügst lieber, damit es ruhig bleibt
  13. Du respektierst deinen Partner nicht mehr
  14. Ihr trefft gemeinsame finanzielle Entscheidungen nicht mehr gemeinsam
  15. Du bist nur noch gestresst
  16. Du hoffst innerlich immer öfter darauf, dass sich etwas ändert
  17. Du tust nichts mehr, damit es dir gut geht (Stichwort Selbstliebe)
  18. Du ignorierst, was du wirklich brauchst (Stichwort Selbstfürsorge)
  19. Eure Beziehung gleicht einer emotionalen Achterbahn – extreme Hochs und Tiefs wechseln schnell
  20. Ihr setzt euch auf Liebesentzug, wenn es nicht so läuft, wie gewünscht
  21. Ihr überschreitet immer mehr eure jeweiligen Grenzen, durch Anschreien, verletzende Worte oder auch Handgreiflichkeiten
  22. Ihr werdet immer mehr isoliert – entweder weil du z. B. deine Freundinnen nicht mehr treffen darfst, andere bereits zur Trennung geraten haben oder weil du dich nur noch schämst.
  23. Du musst deinen Partner oft vor anderen Menschen verteidigen

Toxische Partner manipulieren ihre Gegenüber. Sie zerstören mit emotionalem und oft auch physischen Missbrauch das Selbstbewusstsein und die Selbstachtung des Menschen, den sie “lieben”.

Wie entstehen toxische Beziehungen?

Psychische Gewalt in Beziehungen betrifft übrigens sowohl Frauen als auch Männer. Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, welches Geschlecht häufiger emotionalen Missbrauch und Manipulation erlebt.

Oft finden ausgerechnet Menschen mit einem vermeidenden Bindungsstil und Menschen mit einem ängstlichen Bindungsstil zusammen. Das beobachteten die US-amerikanischen Psychologen Lee Kirkpatrick und Keith Davis schon 1994 in ihrer Studie über Beziehungarten, Geschlecht und Beziehungsstabilität anhand von 120 heterosexuellen Paaren.

Toxische Beziehung, was tun?

Was sollst du denn nun tun, wenn du festgestellt hast, dass du dich in einer toxischen Beziehung befindest?

Ich denke es wäre falsch zu sagen, dass du dich immer sofort trennen solltest.

Dies hängt davon ab, in wie weit beide Parteien dazu bereit sind, an sich zu arbeiten und etwas zu verändern. Ich finde es wichtig, hier einmal genauer hinzuschauen und dabei bei uns selbst anzufangen. Sich beispielsweise zu fragen:

  • „Warum bin ich in dieser Beziehung gelandet?
  • Was gibt mir der Mensch, was ich mir vielleicht selbst nicht geben kann?
  • Wieso kann ich nicht loslassen, obwohl ich weiß, der Mensch tut mir nicht gut?“

Häufig benötigen wir eine objektive Person, die solche Fragen mit uns aufarbeitet. Alleine drehen wir uns meist im Kreis oder wollen der Wahrheit nur sehr ungern ins Auge blicken, denn diese ist im Regelfall nicht besonders schön.

Doch nur wenn du weißt, was dich in die toxische Beziehung gebracht hat, kannst du auch einen Weg hinaus finden. Ob du diesen dann mit oder ohne die andere Person gehst, kann individuell verschieden sein.

Meiner Meinung nach ist es unerlässlich, dass BEIDE Seiten an sich und der Beziehung arbeiten, damit der Weg zusammen weitergehen kann. Ansonsten ist eine Trennung meiner Erfahrung nach früher oder später meist unvermeidlich, wenn man nicht dauerhaft leiden möchte.

Ganz oft verharren Menschen auch in der Hoffnung und fragen sich:

Kann ein toxischer Mensch lieben?

Wenn du erkannt hast, dass du dich in einer toxischen Beziehung befindest, ist schon ein großer Schritt getan.

Doch nun kommen neue Fragen auf: Kann ein toxischer Mensch eigentlich lieben? Und kann man eine toxische Beziehung retten?

Die Antwort auf beide Fragen ist höchst individuell, aber allgemeingültig dann doch eher mit dem Wort „schwierig“ zu beantworten.

Meistens begründet sich das toxische Verhalten auf schmerzende Erfahrungen und Traumata aus der Vergangenheit. Je nachdem wie tief diese liegen und ob die toxische Person bereit ist, sich diesen Themen zu stellen und sie auflösen zu wollen, besteht die Chance auf einen weiteren gemeinsamen Weg.

Toxische Menschen können oft nur schwer Liebe empfinden, da genau in diesem Bereich ihre Wunden und schlechten Erfahrungen liegen. Liebe wird somit schnell mit Machtausübung verwechselt.

Oft ist die innere Blockade gegenüber wirklichen Gefühlen so hoch, dass ein Zulassen eben dieser um jeden Preis vermieden wird. Wenn die toxische Person bereit ist, sich ihren Themen zu stellen, kann ein gemeinsamer Weg und das Neuentdecken der Liebe mit viel Kommunikation und gegenseitigem Verständnis vielleicht gelingen.

Dies ist aber in der Regel leider selten der Fall. Zu viel ist bereits geschehen und man sollte sich selbst eingestehen, dass man eine andere Person nicht retten kann.

Lieber eigenverantwortlich ein klares Ende setzen als dauerhaft in ein unausgeglichenes Helfersyndrom zu verfallen, rät Stefanie Finke.

Wann sollte ich eine toxische Beziehung beenden?

In einer toxischen Beziehung besteht ein Ungleichgewicht zwischen beiden Partnern. Es gibt kein Geben und Nehmen, wie in einer gesunden Beziehung.

Anna ist ein klassisches Beispiel. Sie war Juristin, hat für ihren Mann den Beruf aufgegeben, um ihm den Rücken freizuhalten. Zu Beginn der Ehe wurde sie verwöhnt und reich beschenkt, doch das änderte sich schnell.

Dies waren die Zeichen, dass das Problem Toxizität nicht mehr zu lösen war:

Demütigungen

Je erfolgreicher er war, desto mehr demütigte er sie. Er betrog sie ganz offen und viele Menschen wussten davon.

Beleidigungen

Als er darauf bestand, dass sie ganz schnell 30 kg abnehmen muss, war sie total am Boden. Er machte ohne ihr Wissen einen Termin bei Dr. Heike Franz, einer Ernährungsberaterin, damit Anna wieder in Form kommt.

Psychische und psychosomatische Folgen

Sie litt körperlich und seelisch, ihre inzwischen erwachsenen Kinder sahen sie als Dienstbotin.

Keine Bereitschaft zur Änderung

Sachliche Gespräche zwischen dem Paar waren schon lange nicht mehr möglich, eine Paartherapie hielt er für Zeitverschwendung. Der Leidensdruck lag ja auch ganz auf ihrer Seite.

Der „Abnehmzwang“ war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Anna hatte schon einige Male mit dem Gedanken an eine Trennung gespielt, wäre auch finanziell in der Lage gewesen. Ihr fehlte aber der Mut und ihr Selbstwertgefühl war am Boden.

Die Begleitung hat ihr Perspektiven aufgezeigt und ihr Vertrauen Selbstbewusstsein wuchs. Sie verlor keine 30 kg, sondern 100 kg. Davon waren 85 kg Ehemann.

Anna’s Geschichte kannst du hier nachlesen:

Dieses Gefühl – so geht´s nicht weiter

Ingrid Ulbricht war auf einmal urplötzlich klar, dass es so nicht weitergehen kann und fragte sich:

„Willst ich das alles noch so hinnehmen wie es ist?“

Sie hatte bis hierher geschwiegen, gute Miene zum „bösen Spiel“ gemacht und ihre Harmoniesucht ausgelebt.

Kennst du auch diese an dich gut gemeinte Frage: “Und wie geht es dir?“

Regelmäßig antwortete ich so:

„Wenn es meinem Mann gut geht, geht es auch mir gut!“

Erkennst du dich? Willst du mit diesem Gedanken weiterleben?

Bei ihr kam dann Tag X und sie wollte „ihm“ endlich einmal die Meinung sagen.

Was passierte bei ihr? Wie ein Karpfen schnappte sie nach Luft und sie bekam keinen einzigen Ton heraus. Es hatte ihr im wahrsten Sinne des Wortes ihre Sprache verschlagen.

Hörst du hin, wenn dir ein Impuls gemeldet wird?

Wenn du mal wieder Migräne hast, der Nacken schmerzt, du vermehrt auf der linken Körperseite Bewegungseinschränkungen verspürst?

Dein Körper wird „sauer“ und zeigt es dir über seinen inneren Schmerz nach Außen.

Lass es nicht soweit kommen, dass sich deine Körperseele vergiftet.

Treffe eine Entscheidung für dich! Lebe auch du dein Leben. Komm heraus aus dem Muster des Schweigens!

Ich habe gelernt: “In jeder Krise steckt eine Chance“ und es ist nie zu spät, seinen Weg zu gehen.

Ja, es hat weh getan, mein Herz weinte, mein Körper trocknete aus und ich wog nur noch 42 kg.

Doch ich wurde „fündig“und kann seither diskutieren, Wünsche und Gefühle äußern, über das sprechen, was mich bewegt.

Was sind die Folgen einer toxischen Beziehung?

„Emotional kann sich wiederholte Verunsicherung und Demütigung in Depression oder soziale Phobie niederschlagen“, sagt Nora Rebekka Krott vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld.

Grund dafür sei, so die Psychologin, dass Betroffene immer mehr das Vertrauen in die eigene Urteilskraft verlören und ihr Selbstbewusstsein würde durch das Vorspielen einer falschen Realität untergraben.

Die Folge: Betroffene ziehen sich immer mehr zurück.

Dadurch wird die Beziehung zum dominanten Partner noch enger und ein Teufelskreis beginnt. Die Dynamik einer toxischen Beziehung kostet Kraft. Die Partnerschaft fordert mehr Anstrengung, als dass sie Energie gibt. Die subtilen Formen von Gewalt, fordern ihren Tribut und bringen physische Auswirkungen auf die Gesundheit hervor.

Der Körper wehrt sich mit folgenden Symptomen gegen den psychischen Stress:

  • Schlafprobleme,
  • totale Erschöpfung,
  • Konzentrationsschwierigkeiten,
  • Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme,
  • Verspannungen,
  • Kopfschmerzen
  • bis hin zu Angststörungen.

Aber auch ein verändertes Verhalten von Betroffenen kann die Folge sein. Verletzungen durch die engste Vertrauensperson sollen nach außen hin nicht sichtbar werden. Die eigene Schwäche wird nicht Preis gegeben, sondern vermeintliche Stärke gezeigt.

Die wahren Gefühle werden mit einem falschen Lächeln überspielt. Der Gedanke dahinter ist „ja nicht auffallen oder unbequem sein, denn das ist in der toxischen Beziehung überlebensnotwendig.

Oder die Betroffenen fallen in der Öffentlichkeit gar nicht mehr auf, weil sie sich aufgrund des zerstörten Selbstwertgefühls genauso fühlen:

unscheinbar, ja sogar unsichtbar.

Das Misstrauen und Vorbehalte gegenüber allen wächst aufgrund der Erfahrung, von einem nahestehenden Menschen gedemütigt und verletzt zu werden.

Vertrauen kann nur noch schwer aufgebaut werden.

Zudem werden Betroffene ständig von Schuldgefühlen geplagt und fühlen sich für Fehler und Probleme jeglicher Art verantwortlich. Das erklärt sich durch das Einreden eines schlechten Gewissens, das vom dominanten Partner als Machtmittel eingesetzt wird, berichtet Uli Strauch.

Fazit

Wenn du den Verdacht hast, dass du in einer toxischen Beziehung lebst, dann hol dir Hilfe. Wie hier im Beitrag schon geschildert, ist es sehr schwer sich alleine aus so einer Partnerschaft zu lösen.

Unter Hilfetelefon.de oder der Telefonnummer Nummer 08000 116 016 beraten fast 80 Mitarbeiterinnen kostenfrei zu allen Formen der Gewalt. Rund um die Uhr, anonym, mehrsprachig und barrierefrei.

8 Kommentare zu „Toxische Beziehungen vergiften die Seele – so erkennst du sie“

  1. Ich war vier Jahre mit einer Freundin zusammen und plante, ihr einen Antrag zu machen. Dann, eines Tages, sagte sie, sie wolle eine Pause machen, um die Dinge herauszufinden. Das war vor etwa vier Jahren. Sie heiratete ungefähr zwei Jahre nach ihrer „Pause“ einen Kollegen, von dem ich später auf insta herausfand, dass sie mich die ganze Zeit, in der wir zusammen waren, betrogen hatte. Ich war damals am Boden zerstört, aber jetzt denke ich, es war alles zum Besten. Außerdem ist es eine kleine Welt, weil ihr Mann sie mit jemandem betrügt, den ich kenne. Danke Karma!

    1. Ja, das ist so eine Sache mit Karma und dem Universum… ich glaube daran, dass man jeden so behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden will. Wenn man das von diesem Standpunkt aus betrachtet, würden viele sehr viel ganz anders aussehen.

  2. Wieso sind hier einige Namen als Link auf Abnehmseiten eingerichtet z.B: “Anna’s Geschichte”, ok die anderen sind dann Links zu den jeweiligen Coaching-Angeboten, aber Annas Geschichten hat nichts mit Abnehmen ab 40 zu tun, hm?

    1. Hallo Claudio,

      ich weiß nicht, ob du Annas Geschichte gelesen hast, hier mal in Kürze:

      Anna war damals 48 Jahre alt (also Ü40),
      in einer toxischen Beziehung (deshalb erwähnen wir sie hier im Blogartikel)
      und hat es geschafft sich daraus zu lösen.

      Sehr passend also.

      Herzliche Grüße

      Jay

  3. Ich war nach meiner sieben jährigen, glücklichen Beziehung, die von meinen Partner, für mich unerwartet beendet wurde, total am Boden zerstört. Mein Selbstwert war weg. In der Zeit danach bin ich an komische Typen geraten. Der erste war ein Lügner und hat mich nach der Trennung gestalkt so dass ich kurze Zeit Angst vor ihm hatte. Der nächste war 20 Jahre älter und bindungsunfähig. Der nächste war narzisstisch, ich war nur eine Affäre und trotzdem manipulierte er mich und ich fühlte mich ständig schuldig und schlecht. Erst nach einem Jahr schaffte ich es von ihm los zu kommen. Es beschäftigt mich bis heute, 3 Jahre später und ich frage mich wie das mit ihm passieren konnte? Es war aufregend vor allem was den Sex betraf aber es war auf jeden Fall toxisch.
    Aktuell bin ich mit einem sehr liebevollen Mann zusammen aber richtige Liebe spüre ich nicht. Ich genieße es dass er mich so sehr liebt aber eigentlich finde ich ihn langweilig. Das ist nicht gerecht ihm gegenüber, das weiß ich. Bleibe ich nur mit ihm zusammen weil ich Angst habe dass mir wieder so kaputte Typen begegnen? Ich denke da ist schon mehr dran aber was genau weiß ich nicht.
    Wir haben gemeinsame Hobbies und vieles ist lustiger zu zweit obwohl ich auch sehr gut allein sein kann. Ich denke nicht dass ich Angst vorm allein sein habe, aber was ist es dann?

    1. Hallo Babsi,

      vielen Dank für deine Offenheit.
      Aller Erfahrung nach lässt sich der Grund nicht sooo einfach finden, es gibt da ja einige (ich spreche aus eigener Erfahrung):

      – wir wollen geliebt werden
      – wir wollen sicher sein
      – wir wollen dazu gehören

      Das sind so ein paar Überlebensdinge, die sind so tief in uns drin, dass sie fast unbemerkt in uns ablaufen. Und wir tun viel dafür, dass dieses Bedürfnis (z. B. bei mir geliebt werden), erfüllt wird – auf verschiedene Arten und Weisen, auch mit unterschiedlichen Menschen.

      Natürlich kannst du dich alleine auf die Suche begeben oder du möchtest Hilfe von anderen annehmen. Gerade letzteres ist mir unglaublich schwer gefallen, doch es hat mein Leben von Grund auf verändert. Schau mal hier findest du diverse Hilfsangebote:
      /hilfe-finden/

      Herzliche Grüße

      Jay

  4. Maria Steppeler und Thomas Spranger

    Nicht jede Beziehung ist gleich toxisch
    Hallo Jay, vielen Dank für Deinen Artikel über toxische Beziehungen. Wir haben uns in vielen Aspekten wiedergefunden, auch wenn wir unterschiedliche Vorgeschichten haben. Wir, das sind ich (Maria) und Thomas. Für mich ist es die zweite Beziehung. Aus der ersten nahm ich zwei Kinder mit und sie war extrem toxisch. In der neuen Beziehung mit Thomas sind wir eher in der Ecke “christliche Sympathisanten“ zu verorten. Viele Fragen rund um das Leben und viele Lebensaufgaben treiben uns um, als Paar mit inzwischen drei Kindern gibt es doch viele Herausforderungen in der Beziehung. Für meinen Partner Thomas ist es zeitweise schon sehr stressbeladen, dem Druck von drei Kindern nach einem sehr anstrengenden Arbeitstag standzuhalten. Als seine Partnerin habe ich auch meine Wünsche, doch die müssen schon mal hinten anstehen, wie das bei Müttern halt so ist. Wir haben einen guten Weg gefunden, uns gelegentlich ‚gekonnt‘ aus dem Weg zu gehen bzw. manchen Situationen. Unsere Beziehung ist nicht immer einfach, doch toxisch war die erste Ehe, und das hängt bis heute nach, etwa beim gemeinsamen Sorgerecht. Die Kinder wurden immer wieder aufgehetzt, was sich mittlerweile etwas beruhigt hat.
    Die jetzige Beziehung ist von Liebe getragen oder gerade dadurch. Thomas gibt ja gerne sein Bestes, auch wenn er es nicht immer schafft. Selbst nehme ich mir aber auch bewusst meine Freiheiten, wie aktuell etwa für eine Fortbildung. Das brauche ich für mein Selbst und für meine berufliche Zukunft. Wir haben darüber auch Einvernehmen. Nun, wir haben es nicht geschafft alle Beziehungssteine aus dem Weg zu räumen und werden die vielleicht auch nie. Ich bin heute 30 Jahre alt und weiß aus der ersten Beziehung und auch aus dem Bekanntenkreis, dass es echt toxische Beziehungen gibt.
    Aber nicht jede schwierige Beziehung ist gleich toxisch, denn Konflikte gibt es überall und immer wieder. Spannungen muss man schon aushalten können, das gehört zur Menschwerdung hinzu. Gebet (Meditation) und Weisheit, sowie Selbstfindung und Selbstachtung sind uns dabei gute Wegweiser. In einem konstruktiven Miteinander und bei guter Kommunikation können damit auch steile Klippen umschifft werden. Wir haben es selbst mehrfach positiv erlebt.
    Thomas Spranger & Maria Steppeler

    1. Hallo,

      es ist wohl oft eine Gradwanderung zwischen:

      das ist toxisch und
      das ist noch im “Normalbereich” (wie auch immer man normal für sich definiert).

      Doch ganz oft bleiben Menschen in für sie schädlichen Situationen und “halten durch”, obwohl es für alle gesünder gewesen wäre zu gehen. Dieser Blogartikel soll sensibilisieren.

      Danke schön, dass ihr so offen aus eurer Beziehung berichtet.

      Herzliche Grüße

      Jay

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