Wieso du dich wirklich schämst & wie du Scham überwindest

scham überwinden bbeitrag

Auch du hast deine ganz persönliche Geschichte, in der du vor Scham am liebsten in den Boden versunken wärst.

Egal wie lange sie her ist, bis heute kannst du dich noch genau daran erinnern, dass du dich am liebsten in Luft auflösen oder in Ohnmacht fallen wolltest.

Leider passierte weder das eine noch das andere.

Schwitzend, erstarrt, verlegen vielleicht stotternd und mit hochrotem Kopf fühltest du dich gefangen in dieser super peinlichen Situation.

Wofür du dich eigentlich geschämt hast, ist dir vielleicht gar nicht mehr so klar. Es ist eher ein starkes diffuses Gefühl, als ein ganz realer Grund, das sich bis heute in dein Gedächtnis gebrannt hat.

Doch eines ist dir glasklar:

Das soll dir NIE WIEDER passieren.

Lass uns realistisch bleiben: es wird wieder passieren. Doch nächstes Mal bist du besser darauf vorbereitet und gehst dank dieser Tipps besser damit um.

Was ist überhaupt Scham?

Wir Menschen sind von Natur aus auf ein Leben in Gemeinschaft geprägt. Soziale Kontakte und eine gewisse Anerkennung sind für unser Wohlbefinden maßgeblich mitbeteiligt. Daher sind die meisten Menschen bewusst und auch unbewusst darauf bedacht, nicht negativ aufzufallen. Scham ist ein mäßig bis äußerst unangenehmes Gefühl, bis hin zu tief empfundener Demütigung, erläutert Iris Hoyer.

Es entsteht durch bestimmte Verhaltensweisen oder Äußerlichkeiten wie z.B. bestimmte Kleidung, Farben, Frisuren, Körperstatur, Sprache und/oder Nichtwissen, meistens vor einem oder auch mehreren Menschen, entstehen.

Aber ist Scham angeboren oder anerzogen?

Da gehen die Forschungen derzeit noch auseinander. Kleinkinder spielen in einer Natürlichkeit mit sich selbst, mit anderen Kindern, mit Erde, Wasser, etc. und das mit viel Freude, erläutert Iris weiter.

Dabei ist es ihnen völlig egal, ob sie eine bestimmte oder besondere Kleidung anhaben oder nackt sind. Es ist ihnen ebenso egal, in welchem Umfeld sie sich selbst und die Welt erforschen. Sie tun das in der Natur genauso wie in den luxuriösesten Räumen und das mit einer fröhlichen Natürlichkeit.

Sie kennen keine Scham. Sie tun das so lange, bis die Konditionierungen durch Erziehung bei ihnen greifen, in denen ihnen erklärt und gezeigt wird, was man wo und wann tun darf und was nicht.

Hier beginnt die Konditionierung auf Scham. Oftmals äußern sogar Eltern die gefühlt vernichtenden Worte:

„Ich schäme mich für dich“, da du dich nicht genauso verhalten hast, wie wir es dir gesagt haben.

Scham ist kein natürliches Verhalten, es entsteht durch Konditionierung und dem tiefen und innigen Wunsch geliebt zu sein und dazuzugehören.

Was löst Scham bei dir aus?

Scham ist etwas, das im Austausch mit anderen Menschen entsteht, erklärt Christina Bischoff. Dabei spielt es keine Rolle, ob dir etwas in Anwesenheit von anderen Menschen passiert, oder ob du dir eine Situation nur gedanklich vorstellst. Du schämst dich, weil du eine negative Reaktion direkt von anwesenden Personen bekommst oder diese befürchtest.

Das Schamgefühl wird durch die verschiedensten Dinge ausgelöst. Es muss gar nichts dramatisches sein, oft reichen auch schon kleine Dinge aus. Häufig entsteht Scham, wenn wir etwas machen, von dem wir denken, dass es in der Gesellschaft als nicht richtig oder schwach angesehen wird.

Zum Beispiel in der Öffentlichkeit weinen, einen Wutausbruch haben oder die falsche Kleidung zu tragen. Auch wenn dir etwas peinlich ist, wie zum Beispiel den Text bei einem Vortrag zu vergessen oder unangemessene Geräusche nach dem Essen zu machen, schämst du dich.

Interessant ist auch, dass Scham von Person zu Person verschieden ist. Etwas wofür ich mich schäme, kann für jemand anderen ganz normal und überhaupt kein Grund zur Scham sein. Das hängt damit zusammen wie du aufgewachsen bist, an welche Werte du glaubst oder auch zu welchen Menschen oder Gruppen du dich zugehörig fühlst.

Was passiert mit uns, wenn wir uns schämen?

Wir alle kennen dieses Gefühl, wenn wir vor lauter Scham am Liebsten im Erdboden versinken möchten. Doch was passiert eigentlich mit uns, wenn wir uns schämen? Wir fühlen uns klein und bloßgestellt, erklärt Stefanie Finke, wir werden rot und senken den Blick und unser Körper zieht sich zusammen.

Tatsächlich werden im Körper ähnliche Reaktionen ausgelöst wie bei tief sitzender Angst. Auf eine gewisse Art und Weise kann auch Angst hinter der Scham stecken. Zum Beispiel die Angst nicht dazuzugehören oder nicht anerkannt zu werden.

Das Bedürfnis steckt hinter Scham

Hinter Scham steckt ein Bedürfnis und die Angst vor Verurteilung, wenn dieses Bedürfnis vielleicht nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht.

Diese Bedürfnisse können ganz unterschiedlich sein, so steht oft das Bedürfnis dazuzugehören dem Bedürfnis nach dem Ausdruck der eigenen Individualität gegenüber. Dies beinhaltet den Wunsch von den anderen gesehen zu werden.

Reagiert das Umfeld auf eine gewisse Handlung oder Äußerung mit kritischem Blick oder Ablehnung, so werden die Scham- und Angstmechanismen im Körper losgetreten.

Schämst du dich für deinen Körper?

Viele Frauen schämen sich aus den unterschiedlichsten Gründen für ihren Körper.

Mädchen zu Beginn der Pubertät, wenn sich ihr Körper weibliche Rundungen annimmt, die Körperbehaarung sprießt und die Figur par tout nicht den Instagram Vorbildern entsprechen will.

Frauen in der Schwangerschaft, wenn sich die ehemals kleine Kugel in einen Medizinball verwandelt und die Beweglichkeit abnimmt. Nach der Geburt diffamieren Frauen oft selbst ihre Figur und mäkeln über ihre Schwangerschaftsstreifen, Milchtüten oder den Babyspeck, den sie nicht mehr los werden.

In den Wechseljahren, die eher schleichend in unserem Körper Einzug halten, leiden gerade Frauen, die sich über ihr Aussehen definiert haben, besonders.

Vor allem die Extrapfunde belasten sehr, berichtet Ernährungsberaterin Dr. Heike Franz. Sie entsprechen nicht mehr dem weiblichen Idealbild: jung, hübsch, fruchtbar. Sondern sie befinden sich in einer Lebensphase, die noch immer ein großes Tabu darstellt. Eigentlich absurd, sich für etwas zu schämen, was ganz natürlich ist, aber gerne totgeschwiegen wird.

Durch das Verschwinden der Taille wird für alle Welt sichtbar, dass die fruchtbaren Jahre zu Ende gehen. Auch wenn dieses äußere Zeichen den wenigsten Menschen bewusst ist. Die Frau kann ihrer biologischen Bestimmung Mutter zu werden, nicht mehr nachkommen und wird damit wertlos für die Gesellschaft.

Die Steinzeit lässt grüßen.

Dabei sind heute viele Frauen hoch qualifiziert, stehen beruflich ihren Mann und verdienen ihr eigenes Geld. Also absolut kein Grund, sich für etwas zu schämen.

Ein Alarmsignal ist es, wenn frau sich nicht mehr im Spiegel anschauen mag. Schon gar nicht nackt.

Das bin ich nicht. So will ich nicht sein, ich will wieder mein altes Gewicht.

Egal, ob sie jetzt 3 kg oder 30 kg zugenommen hat.

Uns fehlen einfach die Vorbilder: In vielen Kulturkreisen haben reife Frauen ein höheres Ansehen, als in westlichen Industrieländern. Dort findet man Scham über Extrapfunde kaum und Frauen stehen zu ihren weiblichen Formen.

Warum werden wir rot, wenn wir uns schämen?

Jeder Versuch, es zu verhindern misslingt: die Schamesröte steigt einem ins Gesicht. Verantwortlich dafür ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf starke Gefühle wie z.B. Scham und Wut. Im limbischen System, das mitverantwortlich für die Steuerung unserer Emotionen ist, werden über das Nervensystem Signale an den Körper geschickt. Diese Nervenimpulse erreichen die feinen Äderchen im Gesicht und geben dort das Signal sich zu weiten, damit eine gute Durchblutung gewährleistet ist.

Hier kann es helfen, einerseits Strategien zu erlernen, um das Nervensystem zu beruhigen und andererseits die zugrunde liegenden Ursachen heilsam zu transformieren, um im Hier und Jetzt nicht mehr mit der Vergangenheit belastet zu sein, wie Isabel Falconer erläutert..

Kann Scham nützlich sein?

Ja, tatsächlich! So verhindert ein gesundes Schamgefühl unangemessenes Verhalten in der Gruppe bzw. lässt im Nachgang Selbstreflektion und das Bewusstsein über das Fehlverhalten erkennen. Ein gesundes Schamgefühl kann Menschen also dabei helfen, dass extremes Verhalten nicht Überhand nimmt, sondern in Bahnen gelenkt wird. Es kann eine Schutz- und Alarmfunktion für Menschen übernehmen und dadurch verhindern, dass gewaltvolle, obszöne oder missbräuchliche Situationen entstehen.

Welche Arten von Scham gibt es?

Uli Stauch weiß nur zu gut, wie Schamgefühle zu Missverständnissen und Kommunikationsschwierigkeiten führen können. Sie erklärt, dass das Schamgefühl komplex und vielschichtig ist. Es wird zwischen

  • internaler (Scheitern an eigenen Idealvorstellungen) und externaler (den Erwartungen anderer nicht genügen) Scham,
  • moralischer und Image bezogener Scham,
  • gesunder und toxischer Scham oder
  • destruktiver und konstruktiver Scham

unterschieden. Grundsätzlich kann man sagen, dass Scham lebensnotwendig ist, weil sie – gesund erlernt – ermöglicht, sich an ein soziales Gefüge anzupassen.

Durch sie lernen wir, die Grenzen anderer Individuen einzuhalten.

Erlebte Scham geht mit einer inneren Erstarrung einher. Gesunde Scham entsteht, wenn in der frühkindlichen Phase der Entdeckungsdrang gestoppt und gleichzeitig liebevoll aufgefangen wird. Dadurch bleibt das Kind nicht in der Erstarrung stecken, sondern lernt, dass es Fehler machen darf, ohne als Person abgewertet zu werden. Wenn ein Beziehungsangebot folgt, lernt es:

ich bin ok, lediglich das Verhalten ist falsch.

Traumatische Scham

Toxische oder traumatische Scham entsteht, wenn die emotionale Intimität des Kindes verletzt und es aus dieser Erstarrung nicht wieder herausgeholt wird. Wenn die Scham durch das Verhalten von Erwachsenen zudem noch verstärkt wird, manifestiert sich diese Erstarrung und gleicht einer kompletten Isolation, einer völligen inneren Ohnmacht. Das Kind entwickelt den Gedanken „ich bin nicht ok, ich bin als Person falsch“.

Wenn sich das Erleben der Scham auf diese Weise wiederholt, entsteht daraus eine Existenz-Scham. Mit einer Existenz-Scham kann kein Mensch überleben, deshalb entwickelt sich eine Schamabwehr, die sich beispielsweise in Selbstabwertung und Depressionen, aber auch in einer extremen Aggression gegen sich selbst oder andere zeigen kann.

Wie kann ich Scham überwinden?

Scham ist ein Gefühl. Ein Gefühl möchte gefühlt werden.

Fühle es, gib ihm Raum, anstatt es zu kontrollieren, zu unterdrücken, zu verdrängen.

Was passiert, wenn du dir erlaubst, die Scham zu spüren, die du schon so lange unterdrückt hast ist, dass dein Herz heilt und es sich dadurch wieder öffnen kann. Unterdrückte Gefühle speichern Energie, die dann an anderer Stelle fehlt, wo sie eigentlich benötigt wird.

Übun­gen bei Scham

Eine sehr einfache aber umso effektivere Maßnahme bei Scham ist das Üben von Akzeptanz. Das geht ganz einfach und überall, laut Isabel Falconer.

Übe es zunächst in Ruhe ein, bevor du es in deinen Alltag implementierst. Lege hierfür an einem ruhigen Ort eine oder beide Hände auf dein Herz und sprich ein liebevolles Mantra.

Falls dir keins einfällt, hast du hier folgenden Vorschlag:

Ich liebe und akzeptiere mich selbst mit allen Ecken und Kanten, mit meinem Licht und meinen Schatten.

Wenn du lieber direkt mit deinem Körper arbeitest, dann probiere diese Übung aus.

Raus aus der Scham mit der Schornsteinübung

Es gibt eine Auslösersituation.

Du bemerkst sie. Du empfindest Scham. (Ggfs. sagst und zeigst du STOP)

Halte inne. (Frage dich: „Wie alt bin ich gerade? Fühle ich die Scham als erwachsener Mensch oder als kleines Kind. Wie alt ist dieses Kind gerade?“)

Du setzt dich hin.

Du atmest ein und atmest aus.

Bewusst spürst du die Scham.

Dann bewegst du dieses Gefühl in deinem Körper, wie in einem Schornstein, von unten nach oben. Das kann einige Zeit in Anspruch nehmen.

Wenn das Gefühl leichter wird, fokussierst du dich auf deine Herzregion und bleibst dort. Dann lässt du das neu entstandene Gefühl sich ausbreiten.

Vielleicht hilft es dir, das bewusste Fühlen zu üben. Wenn du magst, stelle dich vor einen Spiegel. Schaue dich an. Provoziere, dass du dich schämst. Und dann gehe den Umschaltplan durch. Je häufiger du die Schornsteinübung durchgehst, um so schneller und besser reagierst du, wenn dein Auslöseknopf von außen gedrückt wird.

Scham und Schuld

Wir alle haben diese Gefühle, dieses schlechte Gewissen, weil wir etwas falsch gemacht haben oder uns zumindest so gefühlt haben, als ob wir einen Fehler gemacht hätten. Es ist einfach schrecklich. Es kann dich jedes Mal treffen, wenn du etwas tust, das den anderen enttäuscht, ärgert oder verletzt.

Und das Schlimmste ist, je mehr du dich selbst bestrafst, desto mehr schadest letztendlich nur dir selbst.

Einen wichtigen Zusammenhang von Scham und Schuld erläutert Huberta Kunkel:

Die Geburt eines Kindes ist ein Freudenfest für die frisch gebackenen Eltern. Kommt das Kind jedoch mit Behinderungen zur Welt, ist die Freude getrübt und im ersten Moment herrscht noch keine Partystimmung, die Gefühle, Emotionen und Gedanken der Mütter fahren Achterbahn.

Viele Mütter fühlen sich schuldig in den ersten Stunden, weil das Kind mit Behinderung zur Welt kam. Sie glauben, dass die Krankheit vielleicht ihre Schuld wäre, weil sie etwas getan oder nicht getan haben. Die Gedanken kreisen darum, wie das Umfeld reagieren wird und wie die Zukunft des Kindes sein könnte. Sie schämen sich, dass sie sich dabei ertappen, dass sie sich ein gesundes Kind wünschen.

Nicht nur ein Baby hat das Licht der Welt erblickt, auch zwei ungebetene Gäste haben sich zur Mutter ins Zimmer geschummelt – Schuld und Scham! Besuch, den niemand eingeladen hat, die nur unangenehm auffallen und stänkern.

Die Schuld sagt uns, dass wir etwas schlecht gemacht haben, und die Scham erklärt uns, dass wir schlecht sind!

Über Schuld und Scham wird im Zusammenhang mit der Geburt eines Kindes mit Behinderung selten gesprochen, doch betrifft es fast alle Mütter in dieser Ausnahmesituation. Alle Gefühle und Gedanken sind erlaubt, das Wichtigste ist nur, dass man sich von den ungebeten Gästen dann auch wieder verabschiedet, denn Schuld und Scham sind keine guten Wegbegleiter.

Was bist du eigentlich für eine Mutter – schäm dich!

Flaschenbaby? Du stillst noch … in der Öffentlichkeit? Afterbabybody? Belohnung und Bestrafung? Du gehst schon wieder arbeiten? 

Schämst du dich denn gar nicht?

Wenn dir Bewertungen, Verurteilung und ungefragte Meinungen über Kinder und Mutterrolle um die Ohren fliegen, wird es sehr schnell sehr hässlich. Sofort steht das große Ganze im Raum, weiß Judith Schunk.

Denn die Maxime ist: wenn du xyz tust oder nicht tust, dann bist du eine schlechte Mutter.

FALSCH … das ist nicht in Stein gemeißelt. Was es heißt eine gute Mutter zu sein ändert sich mit der Zeit und mit den gesellschaftlichen Normen. Je nachdem, in welchem Land du lebst, wirst du zum Beispiel verurteilt dafür, dein Kind mit neun Monaten in Fremdbetreuung zu geben – oder du wirst dafür gefeiert (wie in Frankreich).

Den Schuh ausziehen

Es hilft zu verstehen, dass die Anderen Angst haben. Wenn dir andere Schuldgefühle machen wollen, weil du es nicht tust wie sie es tun, dann steckt dahinter eine tiefe Unsicherheit. Die Anderen sind selbst am Zweifeln an sich und ihren Methoden. Das können sie aber nicht zugeben, deswegen projizieren sie ihre Ängste auf dich. Es hat also viel weniger mit dir zu tun, als mit ihnen. 

Du bist die größte Autorität Du kannst dich am leichtesten abgrenzen von den Meinungen anderer, indem du Kontakt zu dir und deinem eigenen Fühlwissen aufnimmst.

Wenn du den Glauben an dich und deine Intuition stärkst. Du in der Beziehung zu deinem Kind/ deinen Kindern, das ist etwas Einzigartiges. Das gibt es genauso nur dieses eine Mal auf der Welt. Während du dich inspirieren lassen kannst von dem, was andere tun, darfst du getrost darauf vertrauen:

Du weißt und fühlst, was das Beste ist für dich, dein(e) Kind(er) und eure individuelle Situation.

Ist Scham überall auf der Welt gleich?

Das Gefühl von Scham ist zwar universell bei allen Menschen angelegt, die Ausprägungen davon sind jedoch verschieden. So kennen alle Menschen (mehr oder weniger stark ausgeprägt) Schamgefühle, in welchem Kontext sie diese empfinden ist jedoch durch kulturelle Prägung bzw. das Umfeld bedingt. Spannend ist in diesem Zusammenhang, dass Frauen oft intensivere Gefühle und Erleben von Scham haben als Männer. Bei klassischen Schamereignissen hingegen, bei denen wichtige soziale Normen gebrochen werden, ist das Schamgefühl nicht von diesen Faktoren beeinflusst.

Warum schämen wir uns fremd?

Durch unsere Kinderzeit wurde uns von den Eltern vermittelt, was peinlich ist und für was man sich schämen sollte.

Heike Strohdeicher stellt fest, dass viele dieses schambehaftete Verhalten übernommen haben, ohne zu wissen warum. Wer Eltern hatte, die sich viel und wegen allem schämten, wird mehr Situationen als beschämend empfinden als andere. Je näher uns eine Person steht, desto stärker berührt uns ihr Verhalten.

Doch auch Missgeschicke Fremder lassen uns nicht kalt: Läuft jemand mit offener Hose durch die Stadt, fühlen wir uns, als passierte es uns selbst. Und zwar unabhängig davon, ob sich der Beschämte der Peinlichkeit bewusst ist oder nicht – wir schämen uns mit ihm oder anstelle seiner.

Weil wir mitfühlende Wesen sind und uns in die Situation des Beschämten hineinversetzen können, schämen wir uns dafür.

Je empathischer wir sind, desto eher neigen wir zu Fremdscham. Es ist, als würde uns etwas peinliches passieren.

Fazit

Es gibt viele Gründe, wieso DU dich schämst und wie du damit umgehst.

Doch Scham ist völlig normal und gehört zu unserem Leben. Wenn dich dieses Gefühl einschränken sollte, kannst du lernen, diese Gefühle zu überwinden und dadurch ein ganz neues Empfinden von Freiheit entwickeln.

Probiere die Tipps aus, wie du mit Scham umgehen könntest und lass uns in den Kommentaren wissen, was bei dir geholfen hat!

Nur Mut!

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