Wut: 7 Dinge die du vermeiden solltest (mit Übungen)

wut

Wut – gerade bei Frauen – wird negativ gesehen, als unerwünscht betrachtet und uns konsequent aberzogen.

Du musst ruhig und gelassen bleiben, in deiner Mitte, reden, statt schreien.

Meditieren hilft! sagte mir jemand. Doch ganz ehrlich: mir ist es noch nie gelungen, meine Wut wegzumeditieren.

Ja, ausflippen und andere Menschen verängstigen ist auch sinnlos. Soweit bin ich mittlerweile auch. Allerdings mag ich meine Wut auch. Denn meine Wut ist auch ein starker Antrieb mich für Dinge einzusetzen, die mir wirklich am Herzen liegen.

Meiner Erfahrung nach ist es sinnvoller, einen Umgang mit all jenen Gefühlen zu finden, die mich so beschäftigen.

Also erlaube mir mal eine ganz persönliche Frage:

Warum unterdrückst du deine Gefühle – und gerade die Wut – so oft??

Die Wut ist mehr als nur Aggressivität. Sie ist ein innerer Kompass, der dir zeigt, wenn deine Grenzen überschritten werden oder eine Situation als ungerecht empfunden wird. Indem du diese Emotion achtsam betrachtest, gewinnst du wertvolle Einblicke in deine eigenen Werte und Bedürfnisse. Wie wäre es, wenn du die Wut nicht länger als Feind siehst, sondern als wertvolles Werkzeug und Kraftgeber zur Veränderung?

Indem du diese Energie bewusst und konstruktiv lenkst, nutzt du sie als Antrieb, um positive Veränderungen in unserem Leben herbeizuführen. Also, statt deine Wut wegzudrücken, schau sie dir an. Beginne mit ihr zu arbeiten.

Stell dir vor, wie unsere Welt aussehen könnte, wenn wir uns nicht mehr dazu zwingen würden, unsere Wut zu ignorieren, sondern sie als Verbündete an unserer Seite betrachten würden.

Anstatt unkontrolliert zu handeln, könnten wir diese Energie nutzen, um Kreativität und Empathie zu fördern. Die Wut könnte uns dabei unterstützen, für

  • soziale Gerechtigkeit,
  • Umweltschutz und
  • persönliches Wachstum

einzustehen.

Nein, dass soll weder Aggressionen rechtfertigen oder fördern. Doch du fühlst die Wust doch so oder so – also setze sie – genau wie deine anderen Gefühle – in deinem Sinne ein.

Akzeptiere deine Emotionen in ihrer Ganzheit. Verstehe, an welcher Stelle in deinem Leben du eine Veränderung benötigst, damit es dir gut geht.

Nutze die Wut als deinen Wegweiser.

Gehst du so – voller Aufmerksamkeit für dich selbst und deine Bedürfnisse – an das Thema Wut heran, eröffnest du dir selbst reihenweise Chancen, dein Leben auf eine kraftvolle und achtsame Art und Weise für dich zu gestalten.

Alles beginnt damit, dass du dich auf dich selbst und deine Gefühle – also AUCH deine Wut – öffnest.

Sie darf da sein.

Sie will wahrgenommen werden – und das ist auch gut so. Indem du sie ansiehst, bemerkst du, dass eine erste leichte Entspannung eintritt.

Damit arbeitest du weiter.

Wut Definition:

eine sehr heftige Emotion und häufig eine impulsive und aggressive Reaktion, die durch eine als unangenehm empfundene Situation oder Bemerkung ausgelöst worden ist.

Quelle Wikipedia Sie existiert in jedem von uns. Sie entsteht auch, wenn du

  • gegen deine inneren Überzeugungen handelst,
  • dich selbst permanent beschränkst oder
  • nicht eigenständig handlungsfähig bist.

Wut ist quasi ein Barometer deiner inneren Spannung.

Sehr wichtiger Punkt: Entgegen der allgemein häufigen Annahme ist Wut nichts schlechtes.

Im Gegenteil: Richtig eingesetzt, entfesselt Wut ungeahnte Kräfte in dir.

Lass’ uns tiefer einsteigen:

Im Zustand der Wut spürst du oft eine unkontrollierbare Energie in dir, die nach Ausdruck verlangt. Dies zeigt sich zum Beispiel in körperlichen Reaktionen wie einem erhöhten Herzschlag oder einer gesteigerten Muskelspannung. Deine Gedanken drehen sich rasend schnell und du verspürst den Drang, deine Empfindungen lautstark mitzuteilen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Wut nicht zwangsläufig negativ ist. Sie ist ein nützlicher Indikator für persönliche Bedürfnisse und Werte. Indem du deine Wut achtsam betrachtest, gewinnst du wertvolle Einblicke in deine Innenwelt und verstehst besser, was dich verärgert oder frustriert.

Wichtig ist, dass du deine Wut kanalisierst.

Das heißt ganz konkret: Sie MUSS raus aus dir.

Die Frage ist nur: Wie machst du das am besten?

Konkretes Beispiel: Nimm’ ein Kissen und schreie rein. Alles, was dir hilft (und niemandem schadet) ist willkommen.

Wut kann auch destruktive Auswirkungen haben, wenn sie unkontrolliert bleibt oder unangemessen ausgedrückt wird. Aggression, Schuldzuweisungen oder Gewalt sind keine gesunden Wege, um mit dieser Emotion umzugehen. Stattdessen lerne, sie zu nutzen.

Sobald du lernst, Wut als Weckruf zum Handeln wahrzunehmen, der dich darauf aufmerksam macht, dass du für dich selbst einstehen musst, hältst du den Schlüssel zu einem selbst bestimmten Leben in der Hand.

Sie kann dich motivieren, Veränderungen in deinem Leben herbeizuführen, die dir mehr Zufriedenheit und Harmonie bringen.

Sei geduldig mit dir selbst, wenn du daran arbeitest, mit deinen Emotionen umzugehen, denn es ist ein kontinuierlicher Prozess der Selbstentwicklung.

Wenn die eigene Wut dir schadet: 7 Dinge, die du jetzt vermeiden solltest

Manchmal überkommt sie uns: eine intensive Wut, die uns förmlich zu überrollen scheint. Doch was steckt eigentlich hinter diesem überwältigenden Gefühl? Und wie können wir damit umgehen, wenn sie uns mehr schadet als hilft? Mit diesen sieben wertvollen Tipps von Melanie Lohmann verstehst du deine Wut besser und kannst sie konstruktiv kanalisieren.

1. Wut erkennen und akzeptieren

Der erste Schritt ist, die Wut wahrzunehmen und ihre Existenz zu akzeptieren, ohne sie zu verurteilen. Es ist wichtig zu verstehen, dass es okay ist, wütend zu sein – es ist ein Teil unserer emotionalen Bandbreite.

2. Ursachen erforschen

Nimm dir Zeit, um herauszufinden, was hinter deiner Wut steckt. Welche Situation oder welcher Gedanke hat sie ausgelöst? Das kann dir helfen, die tieferliegenden Bedürfnisse und Ängste zu identifizieren.

3. Mit Wut umgehen

Wenn du dich in einem Moment intensiver Wut befindest, versuche, dich selbst zu beruhigen, bevor du reagierst. Tiefe Atemzüge, eine Pause oder das Verlassen der Situation können dabei helfen, impulsives Handeln zu vermeiden.

4. Konstruktive Kommunikation

Finden Sie einen passenden Zeitpunkt und Ort, um Ihre Wut mit anderen zu besprechen. Konstruktive Kommunikation ermöglicht es, Missverständnisse zu klären und mögliche Lösungen zu finden.

5. Entspannungstechniken

Entdecke Entspannungstechniken, die dir helfen, deine Wut zu bewältigen. Ob Meditation, Sport oder das Führen eines Tagebuchs – finde heraus, was für dich am besten funktioniert.

6. Selbstreflexion und Achtsamkeit

… im Umgang mit unserer Wut. Nimm dir Zeit, um dich selbst zu beobachten und zu hinterfragen, wie du mit deinen Emotionen umgehst. Frage dich: Warum bin ich gerade wütend? Wie äußert sich meine Wut? Welche Auswirkungen hat sie auf mich und meine Umgebung?

7. Hol dir Hilfe

Solltest du das Gefühl haben, dass deine Wut dich überwältigt und du alleine nicht damit klarkommst, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Lass dich dabei unterstützen, deine Emotionen besser zu verstehen und Wege aufzuzeigen, wie du mit ihnen umgehen kannst.

Welches Bedürfnis steckt hinter Wut?

Wut ist ein natürliches Bedürfnis und eine Reaktion auf vielfältige Ursachen wie

  • Frustration,
  • Ungerechtigkeit,
  • Angst oder
  • Stress.

Sie signalisiert dir, dass deine Grenzen verletzt wurden und du dich in einer belastenden Situation befindest. Ganz oft erlebe ich (Jay) das, wenn ich gefühlt die Kontrolle über eine Situation verliere, mich ohnmächtig, ausgeliefert oder hilflos fühle.

Wut kontrollieren: die 4 Phasen des Wutausbruchs

Meiner Erfahrung nach brechen Emotionen selten einfach über dich herein, sie kündigen sich an. Doch in der Hektik des Alltags übersehe ich oft die Anzeichen, ich brauche dafür Ruhe oder Zeit mit mir alleine (Jay). Daher habe ich mir eine Liste erstellt, wie ein Wutausbruch bei mir verläuft, an welchen Punkten ich noch aussteigen kann, damit ich gar nicht erst explodiere und wie ich da auch wieder herausfinde, wenn ich in meinem Wutanfall bin.

Rein körperlich gesehen verläuft ein Wutausbruch so:

  1. Signalphase: Wut entsteht in der Amygdala und wird zum Cortex weitergeleitet, wo die Ursache interpretiert wird. Symptome sind z.B. Zittern oder aufsteigende Wärme.
  2. Ausbruchsphase: Wutgefühle nehmen zu, ähnlich einer heranrollenden Welle. Das Nervensystem aktiviert sich und der Körper bereitet sich vor, ähnlich wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Dabei bleiben wir jedoch noch nicht vollständig von der Wut beherrscht.
  3. Eskalationsphase: Rage und Aggressivität dominieren. Man hat das Bedürfnis, sich Luft zu machen, besonders in stressigen Situationen. Es ist wichtig, diese Gefühle zu erkennen und ihnen Raum zu geben, aber ohne Kontrollverlust – das ist der Weg der Achtsamkeit.
  4. Nachbereitungsphase: Nach der Wutwelle kehrt Ruhe ein. Anstatt sich zu schämen, sollte man das Gefühl akzeptieren und mit einer positiven Haltung darauf reagieren: „Okay, ich fühle Wut. Sie darf da sein und ich möchte mich damit auseinandersetzen.“

Neurowissenschaftler von der Universität Chicago* berichten, dass Menschen mit

  • der sogenannten intermittent explosive disorder (IED),
  • Borderline-Persönlichkeitsstörung oder
  • impulsiven Aggression – auch als Jähzorn bekannt –

eine schlechtere Verbindung zwischen Gehirnregionen haben, die mit sensorischen Inputs, Sprachverarbeitung und sozialer Interaktion beschäftigt sind.

Sie neigen dazu, die Absichten anderer Personen in sozialen Situationen misszuverstehen. Sie denken, dass andere ihnen feindlich gesonnen sind, auch wenn dies nicht der Fall ist, und ziehen falsche Schlüsse über deren Intentionen.

Zudem nehmen sie auch nicht alle Daten aus zwischenmenschlichen Interaktionen auf – wie Körpersprache oder bestimmte Wörter. Ihr Fokus liegt auf den Dingen, die sie in ihrem Glauben verstärken, die andere Person wolle sie herausfordern.

Durch die verringerte Verbindungen zwischen Gebieten des Gehirns, die eine soziale Situation verarbeiten, kann zu einem schlechteren Urteil führen, wodurch es zu einem explosiven Wutausbruch kommen kann.

Wie werde ich meine Wut los?

Das Loswerden von Wut kann eine Herausforderung sein, aber es gibt Techniken und Strategien, die dir helfen können, damit umzugehen. Folgendes kannst du ausprobieren:

Der erste Schritt ist, zu erkennen und anzuerkennen, dass du wütend bist. Manchmal versuchen wir, unsere Wut zu verdrängen oder zu ignorieren, aber das kann langfristig schädlich sein.

Wenn du merkst, dass du wütend wirst, versuche tief durchzuatmen. Atme langsam ein und wieder aus, um deine Emotionen zu beruhigen.

Falls möglich, ziehe dich aus der Situation zurück, die deine Wut ausgelöst hat. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder das Verlassen des Raumes kann dir helfen, dich zu beruhigen und Abstand zu gewinnen.

Bevor du reagierst, zähle bis zehn. Das gibt dir Zeit, um deine Emotionen zu kontrollieren und impulsives Verhalten zu vermeiden.

Versuche herauszufinden, warum du wütend bist. Manchmal können unsere Reaktionen auf Situationen tiefer liegende Gründe haben. Indem du die Ursache erkennst, kannst du besser damit umgehen.

Suche nach einer positiven Ablenkung, um deine Gedanken von der Wut wegzulenken. Das kann eine beruhigende Aktivität sein, die du gerne machst, wie z.B. Musik hören, lesen, Bewegung, entspannen oder kreativ werden.

Wut ist eine natürliche Emotion, aber es ist wichtig, sie auf gesunde Weise zu verarbeiten und zu lernen, angemessen darauf zu reagieren. Mit der Zeit und Übung kannst du lernen, deine Wut besser zu regulieren und in stressigen Situationen ruhiger zu bleiben.

Innere Wut: Ursachen, Arten und Auswirkungen

Innere Wut, auch verborgene oder unterdrückte Wut genannt, ist eine Art von Wut, die nicht offen gezeigt oder ausgedrückt wird, sondern im Inneren einer Person bleibt, erklärt Antje Busbach. Innere Wut kann sich in unterschiedlicher Intensität äußern und kann Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden haben.

Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand seine Wut unterdrückt oder versteckt:

  • Es kann als unangemessen oder negativ angesehen werden, Wut offen zu zeigen, daher wird sie stattdessen nach innen gerichtet.
  • Manche Menschen fürchten sich vor den möglichen Konsequenzen, wenn sie ihre Wut offen zeigen, wie z. B. Ablehnung, Konflikte oder negative Reaktionen von anderen.
  • Manche Menschen wurden in ihrer Kindheit gelehrt, dass es nicht richtig ist, wütend zu sein oder ihre Gefühle zu zeigen, und haben gelernt, ihre Wut zu unterdrücken.
  • Einige Menschen glauben, dass sie ihre Emotionen, einschließlich der Wut, unter Kontrolle halten müssen, um als emotional stabil wahrgenommen zu werden.
  • Innere Wut kann durch Scham oder Schuldgefühle verstärkt werden, die mit der Wut in Verbindung stehen.

Gerade weil sie nicht nach außen sichtbar ist, kann sie negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. Wenn Wut nicht auf gesunde Weise verarbeitet wird, kann sie sich aufstauen und zu anderen emotionalen oder sogar körperlichen Problemen führen. Dazu gehören Angst, Depression, psychosomatische Beschwerden und ein allgemeines Gefühl von Unzufriedenheit oder Unwohlsein.

3 Übungen: Wut ist gut – aber was mache ich damit?

Wut wird häufig als etwas Negatives empfunden. Dabei ist Wut ein Gefühl, das auch gut ist und das du annehmen und da sein lassen darfst, empfiehlt Christina Bischoff.

Wenn du wütend bist, stecken hier oft angestaute Emotionen dahinter. Wenn du die Wut immer runterschluckst, ihr keinen Raum gibst und sie nicht rauslässt, kann dies auf Dauer sogar krank machen.

Aber was machst du jetzt mit der Wut? In Form von Gewalt soll sie natürlich nicht ausgelebt werden, ich denke das ist klar. Ich habe drei Tipps für dich, wie du deine Wut kontrolliert ausleben kannst:

  1. Nimm dir ein Kissen und prügle mal so richtig darauf ein, mit all deiner Kraft und so lange bis du absolut nicht mehr kannst. Wenn du möchtest, fluche oder schrei dabei auch.
  2. Schrei die Wut raus. Geh an einen Ort, wo es niemand hört – ich mach das gerne im Auto. Ich kann dir versprechen das befreit.
  3. Such dir eine Sportart, wo du dich völlig auspowern kannst. Das kann ein Kurs sein den du gerne magst oder zum Beispiel Boxen.

Ich empfehle dir, dich zusätzlich aber auch mit deiner Wut auseinander zu setzen. Was steckt dahinter? Was lebst du vielleicht nicht aus? Woher kommt die Wut? Wenn du alleine nicht weiterkommst, suche dir einfach Hilfe. Wenn du die Wut dauerhaft unterdrückst, wird der Druck in dir immer größer und irgendwann kannst du sie vielleicht nicht mehr richtig kontrollieren.

Fazit

Wut ist ein normales und wichtiges Gefühl, das dich auf deine Bedürfnisse aufmerksam macht. Indem du sie annimmst und verstehst, kannst du sie konstruktiv nutzen und dich selbst besser kennenlernen. Die bewusste Auseinandersetzung mit deiner Wut ermöglicht dir mehr inneren Frieden zu finden und dich mit anderen auf einer tieferen Ebene zu verbinden.

Also atme tief durch und sei achtsam im Umgang mit deiner Wut. Du bist nicht allein und hast die Macht, sie zu einem positiven Faktor in deinem Leben zu machen.

Quellenangabe: Universität Chicago, Neuropsychopharmacology – DOI: 10.1038/npp.2016.74; Juli 2016

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