Beziehung beenden & sich trotzdem noch in die Augen schauen können – geht das?

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Es ist aus.

Drei kleine Worte, die deine Beziehung beenden.

Es fühlte sich an, als umklammerte eine kalte Hand mein Herz und quetschte es zusammen. Jedenfalls beim letzten mal, als mein Ex mir was auch immer sagte, um frei zu sein für seine jetzige Ehefrau.

An die genauen Worte erinnere ich mich nicht mehr.

Ich stand unter Schock.

Denn es traf mich völlig unerwartet.

Heute weiß ich:

es war die beste Trennung meines Lebens.

Sein Befreiungsschlag aus unserer Beziehung entpuppte sich als eine unerwartete Chance, mein Leben neu, frei und selbst bestimmt zu gestalten.

Nur der Weg dahin war ein bisschen mühsamer, als er hätte sein müssen.

Genug von mir.

Kommen wir zu dir.

Sicherlich standest du auch mal an dem Punkt, an dem du dich gefragt hast:

Wann sollte ich meine Beziehung beenden?

Dies ist eine recht schwierige Frage, da sehr persönliche Frage, die wie kaum eine andere Frage an unseren Nerven und am Herzen nagt, meint Iris Hoyer.

Ist ja irgendwie auch klar, denn schließlich geht es beim Beziehung beenden nicht (nur) um Zahlen oder Fakten.

Und doch gibt es Punkte, die für das einer Beziehung sprechen. Sobald in einer Beziehung körperliche Gewalt eingesetzt wurde und/oder verbale Gewalt, wie Beschimpfungen und Demütigungen, Erpressung und/oder Zwang stattfindet, dann ist es höchste Zeit sich über eine Trennung mehr als nur Gedanken zu machen.Auch wenn ein Partner ein notorischer Fremdgeher ist, kann dies beim Anderen größere Verletzungen hinterlassen und dem darf auch ein Stop gesetzt werden.

Doch auch wenn kein Interesse an den Gedanken, Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen = am Leben des anderen Partners besteht und/ oder wenn immer nur die Meinung eines der Partner zählt.Wenn aus Liebe – Freundschaft entstanden ist, kann zumindest über die Frage des „Beendens der Beziehung in Freundschaft“ nachgedacht und auch darüber gesprochen werden, um für beide die beste Lösung zu finden.

Sollte sich einer der Partner nur noch langweilen, dann ist immer erst die Suche nach einer möglichen Lösung der beste Weg und doch kann das Beenden der Beziehung für beide Partner sehr befreiend sein. Wenn es Punkte in einer Partnerschaft gibt, mit denen mindesten einer der Partner nicht leben kann oder zumindest nicht gut leben kann und er keine Chance sieht, dass diese Punkte sich ändern, dann ist der Zeitpunkt, um die Beziehung zu beenden.

Diese Signale sprechen dafür, dass deine Beziehung am Ende ist

Spätestens wenn die Beziehung nur noch Energie raubt und ein Partner oder gar beide nur noch unglücklich sind, dann sollte über eine Trennung nachgedacht werden, meint Dr. Heike Franz.

Doch das ist oft gar nicht so leicht:

  • Emotionale Abhängigkeit vom Partner
  • Immer wieder Versprechen, Probleme anzugehen
  • Angst vor dem Alleinsein
  • Angst, das soziale Umfeld zu verlieren
  • Bei Frauen (oft) Angst vor finanziellen Folgen

Das alles sind wichtige Bedenken, wenn man eine Beziehung beenden will.

Aber wenn ich beginne, mich mit diesen Punkten bewusst auseinanderzusetzen, ist das ein Zeichen, dass mein Unterbewusstsein die Trennung bereits auf dem Radar hat.

An dieser Stelle sollte ich mir die Fragen stellen:

  • Liebe ich meinen Partner noch so sehr, dass ich der Beziehung noch eine Chance geben möchte?
  • Wie müssten Änderungen aussehen, um mich in dieser Partnerschaft zu halten?
  • Bin ich bereit, Kompromisse einzugehen und eventuell weiterhin nicht ganz glücklich zu sein?

Wenn ich zu der Erkenntnis komme, dass Änderungen unrealistisch sind, ist das ein wichtiger Schritt. Wenn ich dann merke, dass ich meinen Partner eigentlich gar nicht brauche, um glücklich zu sein, ist dies ein weiterer Schritt.

Häufig gibt uns unser Bauchgefühl schon die richtigen Zeichen. Aber an diesem Punkt macht es Sinn, sich Hilfe von außen zu holen.

Einmal, um zu einer Entscheidung zu kommen, die man nicht bereut. Aber auch, um emotionalen Support in der akuten Trennungsphase zu erhalten, wenn das Selbstwertgefühl am Boden ist.

Bereit für den nächsten Schritt?

Das solltest du beachten, wenn du deine Beziehung beendest

Du möchtest dich trennen und deine Beziehung beenden, hast aber keine Ahnung wie?

Das solltest du beachten, damit es kein Drama wird,.

1. Sei aufrichtig und ehrlich. Erkläre klar und deutlich, wie du zu deiner Entscheidung gekommen bist und das diese auch endgültig ist.

2. Sag es dem Menschen persönlich. Sich via Textnachricht zu trennen ist ein absolutes NOGO. Nimm dir die Zeit für ein persönliches Gespräch und sorge dafür, dass er es von dir und nicht aus den sozialen Medien erfährt.

3. Bleib höflich und wertschätzend. Behandle dein Gegenüber genauso, wie du behandelt werden möchtest.

4. Bleib bei deiner Entscheidung. Knickst du vor deinem Lebensmenschen ein, kannst du nicht mehr glücklich werden, solange du mit ihm zusammenbleibst, und dein Lebensmensch ist immer in der Angst, wann du wieder Schluss machen wirst.

5. Plane nicht extra einen „schönen Abend“. Du kannst den Schmerz nicht mit einem schönen Abend nehmen. Es wird schmerzhaft und dazu braucht es nicht noch einen wunderschönen Rahmen. Auch ein absolutes NOGO.

6. Schlage nicht vor, dass ihr Freunde bleibt. Sorry, aber das ist zum Zeitpunkt der Trennung (noch) nicht möglich, denn du hast deinen ehemaligen Lieblingsmensch emotional verletzt und das braucht seine Zeit damit fertig zu werden. Vielleicht ist das irgendwann später mal möglich.

Fürchte dich nicht davor, die Gefühle des anderen Menschen zu verletzen. Trennung ist meistens schmerzhaft, doch man kann sie überleben.

Also….

No Drama Baby.

Lieber nochmal tief durchatmen?

Nochmal überschlafen?

Lösungen finden und die Beziehung retten

Nicht jede Beziehung ist zum Scheitern verurteilt, auch wenn es Streit und Konflikte gibt. Marshall B. Rosenberg, Psychologe und international bekannter Konfliktmediator, hat das Modell der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) entwickelt.

Er sagt:

Will heißen, dass die Streitparteien im Konflikt mit den eigenen nicht ausreichend erfüllten Bedürfnissen konfrontiert werden. Alle wünschen sich gesehen, gehört und verstanden zu werden, sehnen sich nach Einfühlung. Gleichzeitig sind wir jedoch in herausfordernden Situationen auf uns selbst zurückgeworfen. Meist stehen in diesen Momenten keine Ressourcen mehr zur Verfügung, um auf den anderen einzugehen.

Menschen sind auf Kooperation ausgerichtet. Besonders eine Partnerschaft lebt von Austausch, Gemeinschaft und gegenseitiger Unterstützung. Wenn nun beide Partner die Verantwortung für die eigenen Bedürfnisse übernehmen, statt den jeweils anderen für deren Erfüllung verantwortlich zu machen, entsteht eine Gesprächs- und Konfliktkultur, in der offen und ehrlich über Bedürfnisse und die Strategien, um sie zu erfüllen, gesprochen werden kann.

Wenn beiden Seiten den Blick weg vom Problem, hin zu den Bedürfnissen lenken und darauf, wie diese vom Mangel in die Fülle gebracht werden können, entsteht eine Basis für eine gemeinsame Lösungssuche.

Uli´s Tipps, um eine Beziehung zu retten bzw. dauerhaft zu stärken:**

  1. sich bewusst Zeit für Austausch nehmen, z.B. bei gemeinsamen Unternehmungen
  2. sich der eigenen Bedürfnisse bewusst werden und diese klar kommunizieren
  3. Vorwürfe und Bewertungen vermeiden
  4. Konfliktfallen aufdecken und umgehen
  5. lösungsorientiert statt problemorientiert handeln
  6. den Partner/die Partnerin bitten, bei der Erfüllung der eigenen Bedürfnisse zu helfen
  7. Konflikte nicht im Affekt klären, sondern wenn sich beiderseits die Emotionen beruhigt haben

Wie schnell “darf” man überhaupt eine Beziehung aufgeben?

Oder muss man immer für die Liebe kämpfen?

Es geht im Grunde immer darum, das eigene Problem für einen Wachstumsschritt zu nutzen, so erklärt Ulrike Hilger. Da es sich dabei um Selbstliebe und Bewusstsein dreht, sollte es nicht um das „dürfen oder müssen aus irgendwelchen Denkmustern heraus gehen.

Bist du in der Situation mit Überlegungen über die Tragfähigkeit deiner Beziehung? Dann prüfe für dich die Form der Belastung durch die Beziehung.

Woher rührt die Last? Verursachst du sie selbst mit? Das zu beantworten erfordert ehrliche Selbstreflektion.

Solltest du selbst ein Problem in deiner Beziehung haben, dann wird dich dein Thema nach deiner Trennung wahrscheinlich in der nächsten Beziehung wieder einholen. Dabei kann es sich um ein schwaches Selbstbild handeln, um eine sehr eingeengte Sichtweise oder gar um Umstände, die familiensystemisch bedingt sind.

Bist du vielleicht schon viel zu lange dir selbst untreu oder leidest seelisch oder körperlich schwer in deiner Beziehung? Dann kann eine Trennung absolut sinnvoll sein. Es hat mit Selbstliebe zu tun, wenn du gut für dich sorgst. Eine partnerschaftliche Liebe verändert sich mit dem Bewusstsein der Partner durch die Lebensrhythmen ganz automatisch.

Und so ist häufig die Selbstliebe das Kriterium für die Entscheidung, ob und wann eine Beziehung aufgegeben oder um die Liebe gekämpft wird.

Beziehungen trotzt Liebe beenden

Die Frage könnte doch auch lauten: Ich beende die toxische Beziehung aus Liebe zu mir selbst UND aus Liebe und Wertschätzung für meinen Partner, oder? Alles was uns im Leben begegnet entsteht aus uns selbst heraus. Ich lade alle ein, sich dessen einmal bewusst zu werden. Denn dies ist uns meist nicht bewusst und wir suchen fleißig im Außen nach Gründen oder gar Schuldzuweisungen, wenn etwas nicht unseren Vorstellungen entspricht. Und schon entsteht ein ungemütliches Gefühl – ein Gefühl welches wir irgendwie „weg machen“ wollen – weil wir ja keine Schuld daran haben…. Kennst du das? Die gute Nachricht ist, es gibt keine Schuld – es gibt Themen, die Lernaufgaben beinhalten. Manche Menschen (Partner) sind nur deshalb in unserem Leben, um uns unsere eigenen Themen zu spiegeln, damit wir Erkenntnisse erhalten, daraus lernen und demzufolge andere, neue Entscheidungen treffen dürfen. Ja, dies dürfen wir uns erlauben und mit allem was ist unseren inneren Frieden herstellen.

Was bedeutet, WIR selbst müssen uns selbst innerlich verändern, indem wir alte Glaubensmuster, Konditionierungen, immer gleiche Gedanken (Gedanken erschaffen Gefühle – Gefühle ziehen immer das Gleiche ins Leben) erkennen, auflösen und durch neue ersetzen. Dann stellen sich viele Fragen gar nicht mehr, weil man auf einmal weiß , was für einen selbst richtig ist, dass niemals der andere „Schuld“ an etwas war, sondern nur deshalb in deinem Leben sein musste, weil du etwas lernen solltest….. Dann wiederum gibt es zwei Möglichkeiten: entweder man bleibt zusammen und entwickelt sich gemeinsam in eine neue, wertschätzende und von wirklicher Liebe getragener Richtung weiter oder man trennt sich in Dankbarkeit und erkennt, dass der Partner nur ein Spiegel deiner Seele war, der bei dir war, damit du deine Muster und Blockaden erkennst und dich nun weiter entwickeln darfst. Dies alles zu verstehen erscheint vielleicht zunächst nicht einfach, ist unbequem und du weißt nicht genau, wie du dies bewerkstelligen sollst?

Dann ist es eine richtig gute Idee, sich einfach kompetente Hilfe zu holen, rät Bettina Schubert.

18 Fragen, die du dir stellen solltest, bevor du Schluss machst

  1. Was hat mir am Anfang so gut an meinem Partner gefallen?
  2. Haben wir uns auseinander gelebt?
  3. Was genau fehlt mir in der Partnerschaft
  4. Liebe ich meinen Partner noch?
  5. Kann ich mir ein Leben ohne Partner vorstellen?
  6. Habe ich zu große Forderungen an meinen Partner?
  7. Was stört mich an meinem Partner und warum?
  8. Ist es nur eine Momentsituation, weil ich mich nicht geliebt fühle?
  9. Wie fühle ich mich ohne den Partner?
  10. Vertraue ich meinem Partner?
  11. Fühle ich mich vernachlässigt?
  12. Kann ich mir vorstellen, in ein paar Jahren immer noch mit dem Partner zusammen zu sein?
  13. Bin ich mit anderen Dingen unzufrieden und suche den Grund beim Partner?
  14. Sollten wir mehr miteinander reden?
  15. Fehlen mir Streicheleinheiten?
  16. Fühle ich mich nicht verstanden?
  17. Nimmt er mir die Luft zum Atmen?
  18. Macht er mich krank?

Diese Fragen sind Anregungen von Heike Strohdeicher, die dich dazu ermuntern sollen, über dich, deine Wünsche und deine Bedürfnisse nachzudenken.

Und dann meine Frage an dich:

Wie kann ich die Beziehung respektvoll beenden?

Gibt es das überhaupt – den perfekten Zeitpunkt, den passenden Ort, die richtigen Worte, um eine Beziehung zu beenden?

Orte zum Beenden einer Beziehung

Du hast die Entscheidung getroffen, dass du die Beziehung beenden möchtest.

Doch wo führst du am Besten das Gespräch dafür? Was ist ein geeigneter Ort, um eine Beziehung zu beenden?

Meide hierbei vor Allem öffentliche Räume, wie Cafés, Bars oder Restaurants und belebte Plätze, gibt Stefanie Finke zu bedenken.

Geht bei dem Gespräch an einen neutralen Ort: Das kann ein Spaziergang im Park oder generell draußen in der Natur sein.

Solltest du dich drinnen wohler fühlen, wähle auch dort einen klaren Ort: Zusammen am Tisch sitzen ist hier sicher besser als beim Lümmeln auf der Couch eine Beziehung zu beenden.

Besonders schwierig wird es, wenn du eure Beziehung nach einem „Für Immerbeenden willst, denn da gibt es erfahrungsgemäß einiges auseinanderzudividieren. Es war so schön, die Hochzeit mit dem ewiglichen Ja-Wort in der Kirche oder auf dem Standesamt. Doch plötzlich ist die Magie der Beziehung verschwunden, man hat sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt oder irgendwie ist einfach nur noch der Wurm drin.

Darf man trotz Ja-Wort gehen?

All die Versprechungen und Verpflichtungen so hinter sich lassen?

Wichtig ist für dich zu erkennen: du darfst eine Beziehung immer beenden, wenn du selbst darin nicht mehr glücklich bist!

Das persönliche Glück von den Erwartungen der Gesellschaft oder der vermeintlich gesellschaftlichen Norm abhängig zu machen, führt zu noch mehr Unglück. Sicher bedarf es in so einer Situation noch mehr Mut, vor allem vielleicht auch materielle Sicherheit hinter sich zu lassen, und kompromissbereit die Trennung mit Anwälten zu besiegeln.

Doch der Weg in die neue Freiheit lohnt sich!

(auch wenn du ihn jetzt noch nicht siehst)

7 Tipps, die das Schlussmach-Gespräch erträglich für beide machen

Jasmin Lotter glaubt, dass das gleiche wie für jede gute Kommunikation in unserem Leben gilt – denn gute Kommunikation ist die Grundlage für ein offenes, weitgehend konfliktfreies Miteinander und somit mehr Lebensqualität.

  1. Verpacke deine Worte in Ich-Botschaften und bleibe ganz bei dir, spreche über deine eigenen Gefühle, Beobachtungen und Bedürfnisse
  2. Lass unnötige, verletzende Vorwürfe weg
  3. Verzichte auf Schuldzuweisungen (vermeide vor allem Worte wie „du hast immer, nie, …“)
  4. Bleib höflich, wertschätzend und freundlich – behandle den anderen Menschen so, wie du es dir für dich selbst wünscht
  5. Lass Raum für Emotionen
  6. Nenne deine Gründe. Du kannst zum Beispiel erklären, dass sich deine Gefühle, Werte, Lebensphilosophie oder Bedürfnisse verändert
  7. Beschönige nichts und sei ehrlich, wenn keine Gefühle mehr da sind

Konkret könnte sich das zum Beispiel so anhören:

„Ich habe gemerkt, dass sich in den letzten Wochen etwas verändert hat. Ich fühle mich nicht mehr so wohl in unserer Beziehung. Ich habe herausgefunden, dass wir uns beide verändert haben und unsere Lebensstile nicht mehr so gut zusammenpassen. Meine Gefühle zu dir sind dadurch weniger geworden und nur noch rein freundschaftlich. Daher steht mein Entschluss fest, mich zu trennen.“

Stille breitet sich aus.

Deine Worte sickern langsam in das Hirn deines Gegenübers.

Ist ihm/ ihr klar, was das bedeutet?

Beziehung beendet – und wie geht´s jetzt weiter?

Wenn eine Beziehung in die Brüche geht – ganz egal ob sie kurz war oder sehr lang – dann schmerzt das im Regelfall erstmal sehr, bekennt Christina Bischoff.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung und kann dich beruhigen – das ist völlig normal und vor allem ist es wichtig zu wissen, dass dies auch so sein darf. Es ist wichtig, den Schmerz erstmal anzunehmen und zuzulassen, damit er dann irgendwann gehen kann. Auch wenn du andere Gefühle wie Wut oder Trauer verspürst, ist das völlig in Ordnung.

Es spielt übrigens keine Rolle, ob du dich getrennt hast oder ob du der/die Verlassene bist, beide Seiten können diese Gefühle haben.

Meistens tut es gut, wenn wir uns dann erstmal ablenken indem wir Dinge unternehmen, die uns Freude machen. Das ist auch sinnvoll und nützlich, denn wir sollten es vermeiden, uns nur noch zuhause zu verkriechen – die Welt dreht sich weiter und wir dürfen den Fokus auf das Gute richten.

Wichtig ist nur, dass du dir dennoch auch genug Zeit nimmst in der du mal nichts tust, damit du die Gefühle spüren und somit auch verarbeiten kannst.

Vielleicht hilft es dir, mit Freunden oder aber auch einer ganz fremden, objektiven Person darüber zu sprechen.

Vielleicht hilft es dir, neue Menschen kennenzulernen, die dich auf andere Gedanken bringen.

Vielleicht fängst du auch eine neue Sportart an, bei der du z.B. deine ganze Wut rauslassen kannst. Richtig oder falsch gibt es hier nicht – du musst rausfinden, welcher dein Weg ist – die Hauptsache ist, DU fühlst dich gut dabei.

Fazit

Es gibt keinen Standardweg, wie oder wann du deine Beziehung beendest. Doch hier hast du Impulse und persönliche Meinungen kennengelernt, wann bei anderen die Grenze erreicht ist, woran sie es festmachen und wie sie vorgehen würden.

Wo würdest du anfangen, wenn du merkst, dass etwas aufhört?

Schreib es uns in die Kommentare!

91 Kommentare zu „Beziehung beenden & sich trotzdem noch in die Augen schauen können – geht das?“

  1. Nach 12 Jahren Beziehung haben sich meine Ex und ich getrennt. 3 Jahre davon waren wir verheiratet …

    Ich finde es nicht gut vom “Aufgeben” einer Beziehung zu sprechen. Das appelliert meiner Meinung nach so an die Moral, dass man doch gefälligst um alles in der Welt die Beziehung festhalten sollte. Das macht es meiner Erfahrung nach aber oft eher schlimmer statt besser. Wir Deutschen sind ja sowieso so moralbeflissen. Dieses “Kämpfen um die Liebe” ist auch so ein romantisches Extrem aus Filmen, das im echten Leben eher schadet. Meiner Erfahrung nach ist es in der Regel so, dass niemand eine Trennung leichtfertig ausspricht. Das heißt, wenn es soweit kommt, hat sich mindestens einer der beiden Partner schon sehr viele Gedanken dazu gemacht und lange mit sich gerungen. Da kann man ihn nicht einfach vom Gegenteil überzeugen. Auch nicht durch noch so viel Kämpfen. Und selbst wenn das funktionieren würde, was hätte man dann davon? Man hat jemanden “überzeugt” mit einem zusammen zu sein. Das ist keine Liebe. Das ist eine Zweckgemeinschaft … Für einen Geschäftspartner kann man gute Argumente finden, aber nicht für eine Beziehung. Ich denke deshalb, dass nach einer Trennung das Loslassen des Ex der beste Weg ist. Und bei mir hat sich das auch definitiv bewahrheitet. So hart die Trennung und das Loslassen auch waren, sie haben mich zu einer neuen Partnerschaft geführt, in der ich heute viel glücklicher bin. Das wünsche ich auch jedem, der diesen Beitrag liest!

    LG Norman

    1. Hallo Norman,

      danke für deine Sichtweise.

      Wir sprechen in diesem Artikel (an einer Stelle) von aufgeben und kämpfen, weil Menschen das genau so empfinden, ausdrücken und suchen.
      Ulrike hat ganz klar geschildert, dass es für sie um Wachstum, Selbstliebe und Bewusstsein geht.

      Es geht sicherlich auch nicht darum, seinen Herzensmenschen vom Gegenteil zu überzeugen. Sondern um ein offenes, klärendes Gespräch, ob man als Paar noch eine gemeinsame Zukunft hat. Da kommt man dann zu Ansichten, Überzeugungen oder Argumenten, die man teilt oder nicht.

      Eine Beziehung zu beenden fühlt sich individuell verschieden an: für dich z. B. loslassen, für mich persönlich befreiend.

      Herzliche Grüße

      Jay

    2. Lieber Norman,Ja das stimmt. Die Wortwahl ist bedeutend. Im Hinblick darauf, dass beide Partner in der Beziehung gelernt sind und an ihr gewachsen sind finde ich es schön zu sagen die Beziehung ist erfüllt. Die Aufgaben sind erfüllt und nun kann ich weiter gehen.

    3. Lieber Norman,
      vielen Dank für’s Teilen!
      Ich bin auch der Meinung, wenn es soweit ist, dass wir das Gefühl haben, “kämpfen” zu müssen, ist es sehr wichtig zu überlegen wofür und wogegen.
      Und sich und die eigenen Bedürfnisse dabei nicht aus den Augen zu verlieren, ist essentiell für das Loslassen und Heilen, wie du sagst.
      Wie schön, dass du das konntest, und du wieder glücklich bist.
      Liebe Grüße von Martha

  2. Erschreckend die Parallelen. 13 Jahre zusammen und davon 2,5 Jahre verheiratet. Ich ringe gerade damit, mich zu trennen. Aber da sind noch Ängste, ich stehe noch am Anfang vom Lösungsprozess. Gerade weil ich erst vor kurzem JA gesagt habe und ich mich noch mit Selbstvorwürfen quäle. Tut gut zu lesen, dass es anderen Menschen ähnlich ging/geht. Danke für’s Teilen

    1. Liebe Nele,

      ich verstehe dich sehr gut, denn wir haben wohl alle mal den Gedanken, dass wir uns trennen wollen, doch wir trauen uns nicht, das laut auszusprechen.
      Denn nach diesen Worten gibt es gefühlt keinen Weg mehr zurück und wir wissen ja nicht vorher, wie der andere reagiert.
      Das sind jedenfalls meine Ängste.
      Doch meine Erfahrung ist auch, dass im Reden, in der Kommunikation, wenn ich diese Angst vor dem “danach” überwinde, die ja erst fiktiv in meinem Kopf existiert, dann entsteht ein neuer Raum.
      Von dem aus kann es weiter gehen – wohin auch immer.

      Ich wünsche dir von ganzem 💞 viel Kraft!

      Jay

    2. Liebe Nele,
      danke für’s Teilen, das ist sehr mutig von dir, und ich verstehe deine Gedanken und Gefühle sehr gut.
      Ich rate meinen Kundinnen im Coaching dazu, ihre Gefühle, die angenehmen und die unangenehmen, ganz bewusst zuzulassen und das Informations-Geschenk, das sie mitbringen, anzunehmen.
      Sei gnädig mit dir, es ist nicht deine Schuld. Du hast dir das so nicht ausgesucht und sicherlich auch nicht gewünscht.
      Annahme ist der erste Schritt: es ist wie es ist.
      Eine Lösung wird sich ergeben, die kannst du nicht erzwingen.
      Wenn es geht, nutze diese Zeit für dich, damit DU gesund bleibst und es dir gut geht.

      Alles Liebe von Martha

  3. Ich ringe ebenfalls damit mich nach 12 Jahren Ehe zu trennen. Bei mir sind allerdings noch 2 Kinder im spiel, was die ganze Sache für mich um einiges schwieriger macht.
    Ich habe seit einigen Wochen das Gefühl, wir sind eher wie gute Freunde die zusammen leben. Die sich aber nicht wirklich viel zu sagen haben oder die gleichen Interessen.
    Ich fürchte mich am meisten davor, wie es dann mit den Kindern weitergeht. Dies ist auch was mich momentan daran hindert die Trennung auszusprechen und zu gehen.

    1. Hallo Patrick,

      das verstehe ich gut.
      Diese Angst vor der Zukunft, diese Unsicherheit, ist es wirklich sooo schlimm – es könnte ja NOCH schlimmer werden… und was passiert, wenn ich das Thema anspreche, es gibt dann ja kein Zurück mehr.
      Ich drück dir die Daumen, dass du deinen Weg für dich, für euch findest.

      Viel Mut & Kraft wünsch ich dir!

      Jay

    2. Ich bin in der genau gleichen Situation, auch mit 2 Kindern und 12 Jahre Beziehung. Dazu kommt noch ein gemeinsames Haus. Vor allem für die Kinder bin ich noch nicht soweit mich zu trennen, auch wenn ich mir sicher bin, dass ich meinen Partner nicht mehr liebe, aber tiefe freundschaftliche Gefühle habe. Ich würde auch ihn als Mensch und Freund sehr vermissen.

      1. Liebe Sandra,

        ich wünsche dir/ euch, dass ihr einen Weg findet, den ihr alle gehen könnt.
        So oder so: wird weh tun – allen Beteiligten.
        Denn Veränderung – wohinter ja oft Wachstum steckt – kostet Kraft, Nerven, Energie und tut meistens weh.
        Da ohne Schmerzen durchzukommen halte ich für utopisch.

        Ganz viel Kraft und Mut wünsche ich dir!
        💞
        Jay

      2. Hallo Sandra, ich bin in einer ähnlichen Situation. Gemeinsames Haus (vor 2,5 Jahren gekauft) 11 Jahre zusammen und 7 Jahre verheiratet. Aber ich empfinde nur noch freundschaftliche Gefühle für ihn. Aber traue mich einfach nicht es zu beenden…..wir reden nur noch über belanglose Dinge aber nicht mehr über uns oder wichtige Dinge. Schon traurig….

        1. Liebe Steff,

          🙏 danke für deinen Mut, für dein Teilen, dass du zugibst, dass es dir ähnlich geht. So oft habe ich gedacht, nur ich stünde vor einem Problem. Doch wenn wir uns umschauen, dann geht es ganz vielen anderen genau SO, mit der gleichen Angst.
          Ich wünsche euch, dass ihr einen Weg findet, euch so friedlich wie möglich zu trennen.
          💞
          Alles Liebe

          Jay

    3. Lieber Patrick,
      puh, das ist ein ordentliches Paket.
      Wenn du es dir vorstellen kannst, würde ich dir raten, ein Gespräch mit deiner Frau zu suchen, ohne schon von Trennung zu sprechen. Denn du bist dir ja noch nicht sicher.
      Vielleicht kannst du ihr deine Bedürfnisse und Wünsche schildern, das wäre auch fair ihr gegenüber, damit sie Teil haben kann an eurem Prozess, wo auch immer der hinführen mag.
      Ihr seid doch ein Team.
      Auch sie wird ihr Wünsche und Bedürfnisse haben.

      Insbesondere mit Kindern wollt ihr ja, dass eure Beziehung (egal ob getrennt, verheiratet etc.) eine gute ist. Und dazu gehört, dass ihr gegenseitig anhört und offen aussprecht, was euch bewegt.

      Ich wünsche dir, dass ihr ein gutes Team bleibt. Und davon gibt es unzählige Modelle.

      Herzliche Grüße von Martha

    4. Hallo Patrick
      Ich schreibe dir als ehemaliges Scheidungskind. Bitte NIEMALS nur wegen der Kinder zusammen bleiben. Für mich und meinen Bruder war die Trennung der Eltern die größte Erleichterung überhaupt, haben uns jahrelang nichts sehnlicher gewünscht. Kinder leiden viel, viel mehr über die dauernden Streits, der Stimmung, und generell bekommen sie mehr mit, als Eltern vermuten…

      1. Ja, das kann ich (Jay) auch bestätigen.
        Meine Mutter hatte damals erst die Scheidung eingereicht und ich war total erleichtert, dass diese schreckliche Atmosphäre endlich ein Ende haben sollte. Dann hatten meine Eltern sich wieder “zusammengerauft” – für vier Jahre und weil meine Mutter dann einen Mann gefunden hatte, mit dem sie neu anfangen konnte.
        Denn als alleinerziehende Mutter hat sie sich das nicht getraut – wir Kinder haben sehr darunter gelitten.

  4. Ich überlege ebenfalls mich zu trennen. Meine Beziehung war nur ca. 14 bis 15 Monate lang aber meine erste. Ich bin noch relativ jung, deswegen ist es auch verständlich, dass man sich noch entwickelt und das eben auch auseinander. Mir fällt die Entscheidung trotzdem nicht einfach aber ich weiß, es ist das beste für Mentalität. Es ist nämlich nicht nur so, dass wir uns einfach auseinander entwickelt haben, ist so, dass mein Freund einfach kein Interesse mehr an der Beziehung zeigt. Er sagt er liebt mich, aber zeigt es mir nicht und das jetzt schon seit einer Weile.
    Ich bin froh dass ich diese Seite gefunden habe. <3

    1. Hallo Elena,

      ich wünsche dir viel Kraft für deine Entscheidung. Und ja, gerade wenn man jung ist, entwickelt man sich noch in alle Richtungen und manchmal leider auch in verschiedene.
      Es gibt verschiedene “Sprachen” der Liebe – für die einen zählen Worte, für die anderen Taten oder Geschenke – es gibt ein tolles Buch: die 5 Sprachen der Liebe. Wenn man das nicht kennt, “redet” man quasi aneinander vorbei.

      Schön, dass du hier bist!

      Herzliche Grüße

      Jay

  5. Mein Freund und ich sind erst seit 2 Jahren in einer Beziehung. Am Anfang war alles ganz anders, wir hatten ein gemeinsames Hobby, indem wir uns gegenseitig motiviert haben. Seit ungefähr einem Jahr lässt er sich total gehen und gibt sich meiner Meinung nach einfach keine Mühe mehr. Ich fühle mich nicht mehr geschätzt. Unzählige Gespräche darüber haben es auch nicht besser gemacht. Ich habe aber zu große Angst vor dem Schritt der Trennung? Bin ich vielleicht doch zu sehr emotional abhängig von ihm?
    Außerdem möchte ich ihn nicht verletzen.

    In 2 Jahren käme ein weiterer großer Streitpunkt; wir haben dazu immernoch keine Lösung gefunden. Wir möchten nach dem Studium in komplett verschiedene Regionen Deutschlands leben. Ich möchte in meine Heimat zurück und er ganz woanders hin.

    Ich bin total überfordert mit meinen Gedanken.

    1. Liebe Alina,

      ob du emotional abhängig bist oder nicht, kann ich dir so aus der Ferne, ohne dich zu kennen, nicht beantworten.
      Ich verstehe, dass du ihn nicht verletzen willst, doch deinen Worten entnehme ich, dass du dich verletzt fühlst (nicht mehr geschätzt). So oder so scheint einer von euch verletzt zu sein – wer ist dir wichtiger?
      Aus meiner Erfahrung gesprochen: ich bin mir wichtiger und ich habe mich in meiner Vergangenheit öfter getrennt, wenn es für mich gefühlt nicht mehr weiter geht.
      Ich habe nur dieses eine Leben, doch ich bin mir sicher, dass ich eine neue Liebe finde.

      Die (Selbst-)Liebe zu mir ist mir wichtiger, als alle anderen Menschen. Denn wenn es mir schlecht geht, kann ich auch für niemanden anderen mehr da sein.

      Ganz viel Kraft wünsche ich dir!

      Jay

  6. Ich bin nun seit + 3 Jahren mit meinem Partner zusammen. Ich hab immer Höhen und Tiefen und bin mir meinen Gefühlen nicht sicher. Oder ich möchte mir nicht 100%ig eingestehen, dass da nicht mehr diese Art von Liebe ist, die ich von einer Beziehung erwarte.
    Ich war immer diejenige, die verlassen wurde. Deshalb fühle ich vor allem eines: Schuld. Die Schuldgefühle mir auch nur zu überlegen, diese Beziehung zu beenden, rauben mir so unglaublich viel Energie.
    Ich werde diesem Menschen, dem ich für so vieles so unglaublich dankbar bin, das Herz brechen. Und ich weiss nicht, ob er dies verkraftet.

    Ich habe mich schon zweimal für Ihn entschieden. Ich habe angesprochen was mir fehlt. Doch wir kommen nicht zu dieser Tiefe, wir tümpeln irgendwo an der Oberfläche herum. Er kennt mich nicht, kann mein Wesen nicht erfassen und ich habe so oft keine Lust mehr, mich zu erklären.
    Er gibt sich Mühe, aber mir ist es einfach nicht genug. Ich bin seine erste Freundin und schon als wir zusammen gekommen sind, habe ich mich gefragt, ob ich diese Beziehung eingehen darf, wenn ich nicht garantieren kann, dass sie auch hält. Wir schmieden immer noch Zukunftspläne, aber ich werde ganz leise und er merkt es nicht. Es fühlt sich falsch an. Aber je länger ich diese Entscheidung hinaus zögere, desto mehr graut es mir vor einer gemeinsamen Zukunft.
    Wenn ich mich zu lange in einer Situation befinde, die mir nicht gut tut, die mich einengt, werde ich zu einer grausamen Person. Das muss ich unbedingt vermeiden, das hat dieser Mensch nicht verdient.
    Ich bin seine grosse Liebe, sein Ein und Alles. Wie nimmt man einem Menschen soetwas weg, und kann dies dann mit seinem Gewissen vereinbaren? Darf ich mich selber als wichtiger erachten?

    1. Liebe Sarah,

      ich verstehe deine Situation, sie kommt mir sehr bekannt vor.
      Deshalb möchte ich dich ermutigen, dass DU der wichtigste Mensch in deinem Leben bist. Die einzige Beziehung, die du ein Leben lang halten wird, ist die Beziehung zu dir. Behandele dich so, wie du andere behandeln würdest oder wie du auch von anderen behandelt werden möchtest.
      Wenn du dich selbst schlecht behandelst, dich verbiegst, dich selbst betrügst – warum sollten andere Menschen dich anders behandeln?

      Wenn du dich nicht selbst liebst wie du bist, mit deinen Fehlern, Ansprüchen, Träumen – wieso sollte es ein anderer Mensch tun?
      Vielleicht magst du unseren Selbstliebe Artikel lesen:
      /selbstliebe-lernen/

      Dieser Partner hat sich in die Sarah-Version von vor 3 Jahren verliebt, doch scheinbar habt ihr euch in verschiedene Richtungen oder mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten weiterentwickelt.

      Ich wünsche dir viel Kraft für dich und deinen (euren) Weg.
      💞
      Jay

  7. Ich bin seit 3 1/2 Jahren in einer Beziehung. Bei uns ging alles ganz schnell. Nach einem Monat sind wir 3 Wochen nach Bali geflogen, einen Monat später haben wir uns gemeinsam eine Wohnung gesucht und nochmal 2 Monate später kam der Antrag von ihm. Ich war so glücklich wie noch nie in meinem Leben. Leider hielt dieses Gefühl nur das erste halbe Jahr an. Mein Partner hat narzisstische Züge an sich was mich kaputt macht. Er geht jedem Problem-Gespräch aus dem weg und lässt mich damit alleine. Er gibt mir das Gefühl, das ich ihm nicht wichtig bin. Mir bricht es das Herz weil ich so an diesem ersten halben Jahr festhalte und möchte, dass es alles wieder so wird wie es war. Aber ich denke es ist aussichtslos. Wir sind beide etwas dominantere Menschen und so artet jeder Versuch eines Gesprächs (das ich anzettel) in einem riesigen lauten Streit aus, bei dem ich ihm drohe, ihn zu verlassen. Das das falsch ist und nichts bringt weiß ich. Aber die Gefühle überkommen einen irgendwann wenn man so lange auf ein Gespräch hofft und nichts passiert. Jetzt habe ich das Problem das er mich nicht mehr ernst nimmt (was auch unglaublich verletzend ist).
    Dabei würde ich mir nichts mehr wünschen unserer Beziehung nochmal eine Chance zu geben und aus dem Teufelskreis zu fliehen.

    1. Liebe Nina,

      leider können wir die Zeit nicht zurückdrehen in das, was einmal war und so wie es war, wird es nie wieder sein.
      Wenn ihr beide (!) das Gefühl habt, dass eure Beziehung noch eine Chance hat, wenn ihr eine gemeinsame Vision davon habt, wie eure Zukunft aussehen könnte, wenn ihr beide daran glaubt, dann sucht euch Hilfe von Profis und arbeitet daran.
      Und ja, das IST Arbeit. Wir möchten alle, dass sich etwas verändert, doch niemand möchte sich wirklich ändern – das soll lieber der andere Mensch übernehmen.

      Eine Beziehung ist ja ein Zusammenspiel zweier Menschen: dein Partner hat z. B. narzisstische Züge, doch du “bedienst” sie ja auch. Oder ein extremeres Beispiel: der eine Mensch nimmt Drogen/ ist alkoholabhängig, doch sein Herzensmensch bleibt trotzdem bei ihm. Das ist eine Co-Abhängigkeit.

      Wenn du diejenige bist, die eine Änderung möchte, dann fang an, das zu ändern, was du kannst: dich.

      Frage dich, wie du behandelt werden möchtest? Wenn du dich selbst schlecht behandelst, wieso sollten dich andere besser behandeln? Behandele dich selbst so, als wärest du deine beste Freundin und das bringt automatisch Änderungen mit sich.

      Du hast deine Entscheidungen und somit deine Zukunft in der Hand – wie soll sie aussehen?

      Herzliche Grüße

      Jay

  8. Ich bin mit meinem Partner seit fast 10 Jahren zusammen und ich habe in der Zeit extreme Transformationen erlebt.
    Das ist meine Passion, an mir ständig zu arbeiten und jeden Tag zu einer besseren Version meines Selbst werde. Leider ist mein Partner in der Hinsicht etwas pragmatischer gestrickt und obwohl er auch neue Sachen ausprobieren mag, wie Essen und andere Urlaubsorte, ist er hinsichtlich Persönlichkeitsentwicklung nicht so interessiert. Er ist ein Choleriker, damit habe ich leben gelernt, doch in den letzten Monaten wird mir seine Charaktereigentschaft einfach zu viel, ich kann es regelrecht nicht mehr “aushalten”.
    Das ist der hauptsächliche Grund, der täglich meine Gefühle zu ihm zum Sterben gebracht hat. Und ich finde das extremst schade, ich habe immer versucht der Beziehung eine Chance zu geben, es lief auch gut. Nur kann er sein Charakter nicht verändern.
    Nun fühle ich mich in einer Zwickmühle. Harmonie ist mir wichtig und ich hab eigentlich keine Lust einen neuen Menschen mit anderen Herausforderungen kennenzulernen.
    Ich habe mit ihm auch öfter in Ruhe gesprochen. Doch versteht er meinen Punkt nur schwer und gibt sein Bestes an sich zu arbeiten. Nur das führt dazu, wie im Text oben steht, dass er mit der Angst lebt jeden Moment ist die Beziehung zu Ende. Und das spüre ich.. es ist ein Teufelskreis.

    1. Hallo Esra,

      obwohl auch ich in den letzten 10 Jahren sehr viel transformiert habe, interessiere ich mich überhaupt nicht für Persönlichkeitsentwicklung, ich verstehe deinen Partner also.
      Doch ich glaube zugleich an ein persönliches Wachstum, weil ich fest davon überzeugt bin, dass ich geboren wurde, weil ich eine bestimmte Aufgabe in diesem Leben habe – es gibt einen tieferen Sinn. Diesem Sinn komme ich immer näher, je mehr ich mich traue, ich selbst zu sein und meine Wahrheit auszusprechen.
      Das mit deinem “neuen Menschen mit anderen Herausforderungen” kenne ich selbst sehr gut!

      Wenn ich keinen Grund darin sehe, mich zu ändern, dann werde ich das nicht tun – niemandem zu liebe. Denn ganz ehrlich – wir sind alle (mehr oder minder bewusste) Egoisten, wir tun etwas, wenn wir einen Vorteil für uns darin sehen – dann tun wir das freiwillig.

      Ich wünsche dir/ euch, dass ihr einen guten Weg für euch beide findet – wie auch immer der aussehen mag!
      💞
      Jay

      1. Ich bin mit meiner Partnerin seit 5,5 Jahren zusammen. Wir leben auch seit 2,5 Jahren gemeinsam in einer Wohnung.
        Sie hat mir am Anfang der Beziehung eigentlich sehr viel vorgeschrieben und mich ziemlich eingeengt, in einer Phase meines Lebens in der ich angefangen hätte wirklich ich selbst zu sein.
        Ich bin auch mit ihr in ihren Heimatort gezogen, obwohl für mich nie in Frage gekommen wäre aus meinem Heimatort weckzuziehen.
        Nun wäre es so weit, dass wir in meinem Heimatort (indem wir auch beide arbeiten!) eine Wohnung gefunden hätten. Ich bin mir nur leider nicht mehr sicher, ob ich das mit ihr überhaupt noch möchte.

        Der nächste Punkt ist, dass sie mir teilweise auch verbietet! meinen Bruder mit meinem Patenkind zu besuchen, da meine Freundin und seine Freundin nicht miteinender klarkommen. Ich frage mich auch schon lange, ob ich die Beziehung noch will, weil ich mir fast sicher bin, dass es mir alleine besser gehen würde.

        Wir haben auch komplett verschiedene Zukunftspläne, also ist es meiner Meinung nach auf kurz oder lang zum Scheitern berurteilt!

        Ich weis nicht was ich machen soll!

        Lg Emanuel

        1. Hallo Emanuel,

          mein Rat wäre:
          DU bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Die einzige Beziehung, die du ein Leben lang halten wird, ist die Beziehung zu dir.
          Wenn dir dein bester Freund genau das erzählen würde, was dir passiert – was würdest du ihm empfehlen?
          Vielleicht hilft dir dieser Ansatz.

          Es ist okay, komplett verschiedene Zukunftspläne zu haben, solange es gemeinsame Dinge gibt, die euch immer wieder verbinden.

          Wenn es auch das nicht gibt, wird wohl die Trennung der bessere Weg sein (was sich aus der Ferne nicht beurteilen lässt).

          Ich wünsche euch beiden viel Kraft & Mut für euren Neuanfang – in welche Richtung auch immer!

          Jay

          1. 7 jahre verheiratet und 14 jahre zusammen.1 haus gebaut und 1 kind zusammen.seid anfang an war es nur freundschaft,meiner seits.kein sexuelles verlangen.für ihn bin ich die welt und ich würde mir nichts sehnllicheres wünschen solch einen mann zu haben und eben auch zu lieben.angst die worte auszusprechen,angst alleine zu sein( für länger) angst meiner tochter die familie zu zerstören. Wann hat das kind das richtige alter um die trennung zu verstehen?

          2. Liebe Sarah,

            ich habe keine Ahnung, wann das “richtige” Alter für egal was ist. Ich glaube sowas gibt es nicht.
            Meine Mutter hat sich von meinem Vater getrennt als ich 18 Jahre alt war und allein der Gedanke daran hat mich noch 15 Jahre später in Tränen ausbrechen lassen. Ich habe mich so unendlich allein gelassen gefühlt mit meinem Vater, mit dem ich mich nie verstanden habe.
            Als ich mich vom Vater meiner Tochter getrennt habe, war sie ein paar Monate alt und sie haben heute keinen Kontakt mehr, was an ihm liegt.

            Ganz ehrlich:
            ich verstehe deine Angst gut, ich kenne sie selbst und ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen: du wirst Schuld sein.

            Schuld daran,
            die Familie zerstört zu haben
            ggfs. der Tochter den Vater genommen zu haben
            dass du alleine bist
            … füge das passende ein, was auch immer kommen wird.

            Wenn du bereit bist das zu akzeptieren, wirst du die Chancen sehen, die sich danach erst auftun. Und die wird es geben, auch wenn du sie jetzt noch nicht siehst.

            Ganz viel Kraft & Mut

            Jay

  9. Ich bin auch ,,erst” seit ca. 14 Monaten mit meinem Freund zusammen und bin am überlegen mich von ihm zu trennen. Wir wohnen zwar noch nicht zusammen, aber ich bin die meiste Zeit bei ihm. Seine Ansicht ist, dass ich die meiste Arbeit erledigen soll, die so im Haushalt anfallen. Er hat einen Vollzeitjob und ich einen Teilzeit und studiere nebenbei. Bis zu einem Gewissen Punkt kann ich das auch verstehen, doch mittlerweile habe ich das Gefühl mich um 2 Leben komplett kümmern zu müssen. Er bekommt alleine nichts geschafft. Sei es sich was zu kochen, Bürokratische Sachen erledigen, Dinge in der Wohnung anbringen (z.B. eine Lampe seit über einem Jahr). Zudem hat er schon oft Momente gehabt, wo er aus der Haut fährt, mich anmotzt und Dinge sagt bei denen er weiß, dass Sie mich verletzen. Ich habe ein schlechtes Gewissen Schluss zu machen, da ich nich gut darin bin Dinge anzusprechen und zukommuniezieren. Teilweise habe ich die aufgezählten Aspekte schon angesprochen, teilweise nicht. Daher werden diese Ihm unverhofft treffen,

    1. Hallo Lisa,

      es gibt ja verschiedene Beziehungsmodelle, wichtig ist, dass ihr eures findet, dass für euch beide passt.
      Damit das überhaupt ansatzweise gelingen kann, gehört Mut (von beiden Seiten) ehrlich zu sagen, was wer machen möchte oder machen kann. Deiner Aussage zu folge fällt es dir schwer Dinge anzusprechen, doch anderen Menschen zu sagen, was du brauchst, was dich verletzt, was du gut findest, etc. solltest du definitiv lernen.
      Denn niemand kann Gedanken lesen und darauf zu hoffen, dass der andere Mensch deine Überlastung endlich sieht oder deine Taten richtig interpretiert, ist halt genau das – Hoffnung. Die erfüllt werden oder nicht.
      Doch es ist DEIN Leben, das du AKTIV gestalten kannst, in dem du etwas sagst (loben, wenn jemand etwas “richtig” macht, gehört auch dazu).

      Was würdest du deiner besten Freundin in dieser Situation raten? Diese Sichtweise hilft meistens schon zu erkennen, was gerade bei euch dran wäre.

      Viel Kraft
      💞
      Jay

  10. Hallo zusammen, ich bin (erst) seit ca. einem Jahr in einer Beziehung (um genau zu sein: 1 Jahr und 1 Monat). Mir geht es genauso, dass ich total am struggeln bin, ob ich die Beziehung aufrecht erhalten soll oder nicht..

    Einerseits: ist er ein super Kerl, er macht viel im Haushalt, macht sich viele Gedanken wenn es um seinen Gegenüber geht und ist an sich ein toller Mensch..

    Andererseits: ist er sehr eifersüchtig, vertraut mir nicht und was Sex angeht bin ich froh, wenn dieser mal einmal im Monat stattfindet – für mich, total lästig, weil ich dahingehend ein total lockerer Mensch bin und “genießen” möchte und ihm es reicht wenn wir bisschen schmusen und es dann zum Sex kommt und fertig.

    Ich glaube für mich hat das eine viel größere Bedeutung (vor allem Intimität und Nähe) – er weiß auch, dass mir das fehlt und ich unglücklich bin – seit ungefähr 8 Monaten haben wir diese Probleme und ich gebe mir echt Mühe mich “gut und glücklich” zu fühlen, aber ich weiß auch, dass mir einfach etwas fehlt und ich nicht weiß, ob ich in 5-10 Jahren damit noch glücklich bin?

    Bei mir sind es auch so diese Schuldgefühle, dass ich ihm eigentlich nicht das Herz brechen will.. aber andererseits fühlt sich ein Kuss zB anders an als vor einem Jahr…

    Leider hab ich jetzt das Gefühl, dass ich nicht weiß was ich tun soll… andererseits denke ich: wenn ich schon soweit bin, dass ich nicht mehr will und mich nur noch schlecht fühle, ist es vielleicht der richtige Weg einfach zu gehen..

    1. Hallo Anna,

      danke, dass du hier deine Erfahrung schilderst.
      Einen Ratschlag, den ich meiner besten Freundin geben würde, wenn sie mir das erzählen würde wäre: nimm dir ein Herz und beende diese Beziehung. Du brauchst niemanden in deinem Leben, damit du dich schlecht fühlst, das ist definitiv nicht der Sinn von Beziehungen (egal mit wem).
      Für den anderen Menschen ist es sicherlich auch nicht schön, mit einer Frau zusammen zu sein, die nur aus Schuldgefühlen zusammen ist.

      Ich wünsche dir viel Kraft, dass du den richtigen Weg für dich/ euch findet.

      Herzliche Grüße

      Jay

  11. Hallo zusammen,
    Wir sind seit 9 Jahren zusammen, seit 3,5 Jahren verheiratet und haben vor 3 Jahren zusammen ein Haus gebaut.

    Im Dezember 2021 habe ich durch Zufall (!) herausgefunden, dass er seit Monaten mit einer anderen Frau intim schreibt und Bilder tauscht. (Mehr angeblich nicht…) Nachdem ich ihn angesprochen habe und er versprochen hat, den Kontakt abzubrechen, habe ich 3 Monate später bewusst nochmal geschaut und es ging einfach genau so weiter. Ich habe ihn natürlich wieder angesprochen. Und das in einer Zeit, in der wir seit langem versucht haben, schwanger zu werden. (Was zum Glück nicht geklappt hat.)
    Es hat mich soooo sehr verletzt, dass ich auch jetzt, ein Jahr später, immer noch daran denke.
    Es wird tot geschwiegen, genauso wie alles andere tot geschwiegen wird. Seitdem waren wir auch nicht mehr intim.
    Ich fühle mich so einsam und alleine. Wir haben uns total entfremdet und ich habe oft das Gefühl, dass er überhaupt nicht merkt, was los ist. Dass er sich überhaupt nicht für mich interessiert. Für ihn scheint dieser Zustand “normal” zu sein? Zumindest kommt von ihm gar nichts mehr, weder positiv noch negativ.
    Ich will das alles nicht mehr, ich will frei sein. Aber ich habe Angst vor dem Alleinsein.
    Wenn das Haus (mein Lebenstraum) nicht wäre, dann hätte ich vor einem Jahr schon den Schlussstrich gezogen. So ringe ich jeden Tag mit mir. Einmal ausgesprochen gibt es kein Zurück.

    1. Liebe Theresa,

      das mit der Angst verstehe ich sehr gut 💞
      Bei mir war es so, dass mir der Gedanke unfrei zu sein für den Rest meines Lebens gefangen in dieser Beziehung, mehr Angst gemacht hat, als der Gedanke allein zu sein.
      Es war wirklich hart am Anfang: alleine sein mit meiner Tochter, traurig durch das Beziehungs-Aus (wieder mal versagt…), alleine für sie da zu sein und auch ihre Trauer auffangen zu müssen – allein verantwortlich…
      Doch es war der beste Schritt – rückblickend.

      Alles Neue ist für uns immer erst unsicher – das ist normal.

      Ich wünsche dir viel Kraft für deine/ eure Zukunft.

      Herzliche Grüße

      Jay

  12. Puh, ich möchte mich erst einmal für deinen tollen Artikel bedanken, denn der hat mir gezeigt, dass man mit dieser Situation nicht alleine ist (eigentlich klar, doch ist es nicht einem immer bewusst).

    Also ich bin als ich 15 geworden bin mit ihm zusammen gekommen und mittlerweile sind wir 7 1/2 Jahre zusammen. Ich kann nur sagen, dass mir etwas fehlt. Ich liebe ihn noch und ich kann mir ihn auch für die Zukunft vorstellen, allerdings habe ich so viele Probleme mit mir selbst… und ich möchte gerne verreisen (für längere Zeit) und er nicht. Es gibt so viele Unstimmigkeiten, wie unsere Beziehung aussehen soll. Er ist so lieb und ich habe Angst einen sehr großen Fehler zu begehen und vor allem ihn zu verletzten, da ich weiß, dass ich sein ein und alles bin.

    Ich wünsche euch allen das beste.

    LG

    1. Hallo Zins,

      schön, dass dir der Artikel geholfen hat – das war nämlich auch die Absicht.

      Ich kenne das Gefühl, das “ein und alles” zu sein. Das fühlt sich im ersten Augenblick wunderschön an, einem Menschen sooo viel zu bedeuten. Doch mit der Zeit wurde mir klar, dass man selbst (er in diesem Fall) sein “ein und alles” sein sollte. Denn wenn er sich selbst nicht liebt (oder für nicht liebenswert hält) – warum sollten ihn andere lieben? Oder wichtig nehmen, auf ihn Rücksicht nehmen, seine Grenzen respektieren, etc. wenn er das bei sich selbst noch nicht mal macht.

      Beziehungen ändern sich – das ganze Leben ändert sich immer wieder, heute noch viel schneller, als früher oder als uns lieb ist.
      Er ist eingeladen, eure Beziehung mit zu gestalten – ansonsten fang an, dass du sie gestaltest, nach deinen Vorstellungen.

      Beziehungen sehen heute anders aus als früher:
      warum nicht eine Fernbeziehung für ein paar Monate, in denen du verreist und dich besser kennenlernst?
      Ihr videotelefoniert zwischendurch, er kann dich besuchen kommen, es gibt viele Möglichkeiten.

      Hauptsache ihr findet einen Weg, wie ihr eure Beziehung leben wollt – egal was andere sagen, denn niemand anderes muss damit glücklich werden.

      💞liche Grüße

      Jay

    2. Hallo Zins,

      du erwähnst, dass du “viele Problem mit dir selbst” hast. Damit hast du alle Hände voll zu tun und das braucht viel deiner Aufmerksamkeit. Eine gute Beziehung braucht es, dass du dich um dich selbst kümmerst, ebenso wie du dich um eure Zweierbeziehung kümmerst.
      Ich rate dir, ein offenes Gespräch zu führen und über eure Gemeinsamkeiten und die Unterschiede zu sprechen. So kommt mal alles auf den Tisch und kann dem Prozess eine ganz neue Perspektive geben.

      Alles Liebe von Martha

      1. Die vorangegangenen Beziehungen, sofern man die so nennen möchte, die ich so in meiner Jugend gehabt hatte, hatte ich immer nach wenigen Wochen sehr kurz und für die betreffende andere Person total überraschend und manchmal emotional sehr rücksichtslos beendet, weil ich meine Freiheit wollte.
        Nun nach 11 Jahren und fast 9 Monaten, in denen wir erst beim Beginn des ersten Lockdowns 2020 in Panik zusammen gezogen sind, überraschte sie mich damit, dass sie sich eine eigene Wohnung sucht, weil der Alltag des Zusammenwohnens das Besondere an unseren Treffen genommen hat, weil sie mehr Freiräume braucht, usw… Der Schmerz saß nun bei mir sehr überraschend tief, weil ich ansonsten nicht besonders emotional empfindsam bin. Ich werde nicht schlau daraus, in einem plant sie, wie wir das Zusammenwohnen weiterhin bewerkstelligen könnten, nachdem sie tagelang weinend bei ihrem Jugendfreund verbracht hatte, weil sie sich nicht trennen will, aber ich das so falsch verstanden hätte, und eine halbe Stunde später bekommt sie einen emotionalen Anfall, brüllt mich an, dass sie sich trennen will, weil sie sich beobachtet fühlt, obwohl ich nur da stand und auf den Fernseher schaute, wie sie auch. Kann es sein, dass Frauen um die 40, wenn sie merken, dass der Hormonspiegel nicht mehr so ist, wie vor 10 Jahren, unlogische Gefühlsausbrüche erleiden ?

        1. Hallo Peter,

          ich ganz persönlich habe jetzt keine Erfahrung mit unlogischen Gefühlsausbrüchen durch schwankende Hormonspiegel, doch ganz allgemein gesprochen ist das wohl möglich. Abklären kann das natürlich nur ein Arzt.
          Nach knapp 12 Jahren zusammenzuziehen stelle ich (Jay) mir schwierig vor – für alle Beteiligten, weil der “Single-Alltag” ja ein ganz anderer ist.

          Ich wünsche euch viel Kraft und dass ihr eine gute Lösung findet, die für euch passt!

          Herzliche Grüße

          Jay

  13. Hallo

    Ich war mit meiner Frau 14 Jahre zusammen davon 4 Jahre verheiratet.Wir haben 2 Kinder.4 Jahre und 7 Monate.Es hatte im Vorfeld schon ein wenig gekriselt.Ich habe mir nicht genügend Mühe gegeben allem gerecht werden zu können was ihr Freizeitgestaltung angeht.Ich konnte nach der Arbeit mit den Kindern spielen ,Wäsche machen,kochen etc.Aber im Endeffekt hatte ich dann Abends oft keine Lust auch noch all ihre Freunde zu sehen.Dafür fehlte mir einfach die Kraft.Das hatte sie nie verstanden.Ich konnte einfach nicht noch mehr leisten.Sie hat sich darauf hin von mir getrennt,am Telefon.Morgens um halb 10.Auf der Arbeit.Ohne Vorwarnung.Eheberatung wollte sie nicht.Ich bin dann 6 Tage später in die Wohnung möblierte aber leerstehende eines Freundes gezogen und habe mich drum gekümmert das ich die Wohnung für die Kinder in Ordnung bringe um meine Pflichten als Vater zu erfüllen. Ich habe quasi von jetzt auf gleich meine Kinder,meine Haustiere und meine Frau verloren.Klar die Kinder sehe ich 3 x die Woche und auch am Wochenende.Aber sie sind halt noch klein.Ich wurde quasi einfach ins Leben ausgespuckt.Ich bin direkt zum Therapeuten und habe eine Akuttherapie bekommen.Das ganze ist jetzt 6 Wochen her .Ich muss ehrlich sagen,das die ersten 2 Wochen echt hart waren was mein Liebskummer betrifft.Seitdem geht es steil Bergauf was meine Selbstliebe angeht.Dank meines Therap. ,Freunde und Familie bzw.auch Ratgeber lesen habe ich mich recht schnell gefangen.Was soll ich auch machen.Man lebt ja weiter.Ich war wirklich sehr verliebt.Bin ich eigentlich immer noch.Aber durch den Blick nach Vorne lebt man halt mit dem Fokus auf andere Dinge.Alte Freunde haben sich bei mir gemeldet und ich unternehme viel und entdecke mich neu.Gehe zum Kraftsport 4-5 x die Woche und die Erfolge können sich sehen lassen. Ich lerne auch neue Menschen kennen habe viel Besuch und fühle mich begeehrt.Es sind quasi alles die Dinge die meiner Ex Frau gefehlt haben 🤷‍♂️Ich denke ,es war gut das sie sich von mir getrennt hat.So habe ich mich selber wieder gefunden.Jetzt führe ich quasi das Leben was sie immer wollte ,und sie kann jetzt ihres nur noch sehr eingeschränkt führen.Das tut mir leid .Was ich eigentlich sagen wollte ist,Schätzt euch selber.Entdeckt euer Selbstliebe.Steckt nicht den Kopf in den Sand.Fragt euch ob euere Beziehung toxisch war.Und gebt euch nicht für alles die Schuld.Man kann nicht allem gerecht werden .
    ich weiss das hat nicht mehr viel mit dem Artikel von oben gemeinsam aber vielleicht findet sich ja jemand in meinen Worten wieder.

    Bis dahin und passt auf euch auf .

    Lg Sam

    1. Hallo Sam,

      danke, dass du so offen darüber sprichst – gerade auch weil die Beziehung erst vor 6 Wochen zu Ende ging. Ich finde es unglaublich mutig von dir, dass du gleich zum Therapeuten gegangen bist und freue mich sehr, dass du auch durch Freunde und Familie “gut” ins Leben zurückgefunden hast.
      Leider ist es in langjährigen Beziehungen oft so, dass du dich genauso fühlst, wie du es beschreibst. Doch dann wird nicht immer die Verbindung zur Selbstliebe gezogen, was wirklich hilfreich wäre, sondern es eskaliert anderweitig, weil gefühlt einfach beide am Rand ihrer Kräfte wandeln.

      Egal, ob deine Worte vom Artikel abschweifen oder nicht: sie spenden Trost und geben Kraft.

      Ich wünsche euch alles gute!

      Jay

    2. Lieber Sam,

      das ist ein tolles Resümee, das du aus deiner Trennung ziehst.
      Es ist nicht nur die Liebe zur/m Partner*in, die die Beziehung stützt, sondern auch die Liebe für dich selbst. Und das ist es, was im Alltagsstrudel so oft untergeht.

      Alles Gute von Martha

  14. Kein Kommentar eher ein HILFERUF!
    Ich bin auf den Artikel gestoßen, bei der Suche nach Antworten, weil sich meinen für mich geliebter Mensch nach fast 17 Jahren vor einigen Tagen nach einem gemeinsamen Abendessen und einer Flasche Wein, mit den Worten er liebt mich nicht mehr getrennt hat.
    Die Beziehung entglitt uns – der Klassiker – mangelnden konstruktive Kommunikation. Mangelnder Respekt und Wertschätzung. Vor ca. 4 Wochen gab es einen Todesfall in der Familie und er kam völlig ausgewechselt zurück – ich merkte das was gravierendes in ihm passierte und bin ihm gegenüber seit dem ausgewechselt – lieb zuvorkommen , kämpfe um unsere Beziehung. Er fand das merkwürdig warum jetzt , warum nicht früher , er fand das befremdlich.
    Dann eben vor paar Tagen die Worte!
    Er hat keine “Liebe” mehr, er mag mich und ich bin ihm wichtig, sagt er aber er kann sich aktuell keine Beziehung vorstellen und er weis nicht ober er einen Fehler macht – aktuell fühlt er sich befreit. Wir wohnen in einem Haus was uns beiden sehr am Herzen liegt. Unsere Hunde sind unsere Ersatzkinder. Das Verbindet uns noch und eben die letzten 16 Jahre… Ich liebe ihn wirklich ich habe sicher Fehler gemacht. Ich hoffe sehr auf eine zweite Chance für uns. NUR WIE!
    WIE gewinne ich ihn für mich zurück?

    1. Liebe Ariel,

      vielen Dank für deine offenen Worte und deinen Mut!
      Ich verstehe aus eigener Erfahrung, dass du deinen geliebten Menschen zurück haben möchtest. Doch ebenfalls aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das nicht immer das sinnvollste ist. Irgendetwas hat sich ja derart geändert, dass dein Herzensmensch nicht mehr so weitermachen kann (und du ja auch nicht), d. h. ihr werdet wohl erstmal eine neue Basis finden müssen. Dazu gehören 2 Menschen, die das auch tatsächlich wollen und so hört es sich nicht an.

      So schrecklich sich das auch anhört – finde erstmal wieder zu dir, auch ohne ihn. Denn das brauchst du sowieso, ob mit oder ohne deinem Herzensmenschen. Wenn du nicht weißt, wer du bist, was du willst, was du zu geben und welche Erwartungen du hast, dann wird es schwierig.

      Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit!
      💞
      Jay

    2. Liebe Ariel,

      du hast richtig was einstecken müssen mit der Trennung, das ging bestimmt mehr als tief und tut unfassbar weh.
      Du darfst dir Zeit geben, das zu verdauen, deine Gefühle und Gedanken zu spüren und anzunehmen.
      Sacken lassen.

      Dein Partner hat dir seine Wünsche und Bedürfnisse und auch seine Entscheidung genannt. So hart es ist, die musst du akzeptieren.

      Mein Tipp für dich ist, dass du diese Zeit nun für dich nutzt.
      DU stehst jetzt im Mittelpunkt deines Lebens.
      Du darfst dich in dieser Extremsituation nochmal anders kennenlernen. Dich selbst mit Haut und Haar lieben lernen.
      Deine Liebe zu dir hilft dir jetzt!

      Und die Auseinandersetzung mit dir als Ariel.
      Wer bist du, was brauchst du, was magst du, was sind eine Ziele?
      Wenn du Klarheit über dich erlangst, kannst du auch klarer formulieren, was du willst und brauchst.

      So, wie dein Partner das getan hat.

      Mit deinem neuen Selbst-Bewusstsein könnt ihr euch vielleicht noch einmal an den Tisch setzen und über eine neue Form eurer Beziehung sprechen.

      Sei jetzt für dich da!

      Alles Liebe von Martha

  15. Ich bin seit 14 Jahren in einer Beziehung und habe vor ein paar Monaten jemand neues kennengelernt. Obwohl ich in meiner Beziehung glücklich war, gab es Dinge, die mir von Anfang an gefehlt haben, da für meinen Partner Sex, Küssen, Leidenschaft keinen grossen Stellenwert haben (und nie hatten). Dazu kommt, dass er sozial sehr zurückgezogen lebt, d.h. wir hatten selten bis nie Besuch oder Kontakt zu anderen. Auch wenn er etwas unternehmen wollte, ging das nur mit mir, er konnte und wollte sich anderen gegenüber nie öffnen, was für mich eine grosse Last war. Andererseits hatten wir es immer gut miteinander, viele ehrliche und offene Gespräche, Gemeinsamkeiten, Unternehmungen. Leider weiss ich nicht mehr, ob das nur noch platonisch ist und ich ihn “nur” noch als Freund in meinem Leben möchte.
    Mit dem Mann den ich neu kennengelernt habe, erlebe ich wieder die Leidenschaft, die mir so gefehlt hat. Auch die sozialen Kontakte sind komplett anders.
    Ich war immer ein sehr leidenschaftlicher Mensch, habe aber zum Zeitpunkt, als ich meinen Partner vor 14 Jahren kennenlernte, vorallem viel Stabilität und Zuverlässigkeit gebraucht, die er mir auch geben konnte. Nur habe ich jetzt das Gefühl, dass ich genug geerdet bin, um wieder mein leidenschaftliches früheres ich leben zu wollen.
    Aber gerade wegen seiner fehlenden sozialen Kontakte habe ich wahnsinnige Anst davor was mit ihm passiert, wenn ich schluss mache. Er hat alles auf mich gebaut und zählt fest darauf, dass wir bis zum Ende zusammen bleiben. Ich bin so verzweifelt und weiss nicht was ich tun soll…

    1. Hallo Rory,

      danke, dass du deine Geschichte hier mit uns teilst.
      Deine Schilderung hört sich sehr platonisch für mich an. Gute Freunde gehen sicherlich so miteinander um, doch eine L(i)ebensgemeinschaft ist sicherlich anders – auch wenn sie sich mit der Zeit wandelt.
      Du bist meiner Meinung nach nicht dafür verantwortlich, wie sich das Leben deines Noch-Partners ändert, denn wir alle sind für uns, unsere Taten, unsere Entscheidungen selbst verantwortlich. Und auch er hat die Chance, sein Leben in eine Richtung zu lenken, die ihm gefällt – auch ohne dich.

      Doch für uns alle ist es wichtig, dass wir in Beziehungen leben, die uns erfüllen. Sonst werden wir krank – auf die eine oder andere Art und Weise streikt dann unser Körper.

      Ich wünsche dir viel Kraft und Energie, zu dir, deiner Leidenschaft und deinen Wünschen zu stehen.
      Herzliche Grüße

      Jay

  16. Ich habe mich vor 2 Wochen nach 16 Jahren Beziehung von meinem Freund getrennt. Eine Trennung aus Vernunft und Wut, nicht aufgrund fehlender Liebe.

    Er ist schon viele Jahre psychisch krank und hat mich zuletzt schwer enttäuscht. In all den Jahren hat er immer Mal wieder wenn es ihm schlecht ging zu Substanzen gegriffen. Ich habe all die Jahre Verständnis gezeigt, zu ihm gehalten und immer an die guten Zeiten geglaubt wo endlich alles gut wird. Ich habe sein Suchtverhalten gedeckt und mir Ausreden einfallen lassen. Nach vielen Jahren ohne Medikamentenmissbrauch oder Drogen hat er kürzlich wieder angefangen. Wir sind beide 36 Jahre alt und ich habe einen großen Kinderwunsch. Ich musste mich trennen, denn er wird die Verantwortung für ein Kind wohl nie tragen können. Ich kann mir nicht vorstellen ohne ihn leben zu können, Freunde sagen ich bin abhängig von ihm. Diesesmal bleibe ich stark. Und dennoch bleibt die Angst allein zu bleiben und es nicht mehr zu schaffen eine Familie zu gründen.

    1. Hallo Nina,

      danke, dass du deine Geschichte hier mit uns teilst.
      Es ist unglaublich mutig, dass du für dich und deine Wünsche einstehst! Ich wünsche dir viel Kraft und Nerven, damit du einen Weg findest, wie sich dein Wunsch eine Familie zu gründen, erfüllt.

      Herzliche Grüße

      Jay

  17. Hallo,
    ich bin seit 20 Jahren verheiratet. Davor waren wir 2 Jahre zusammen.

    Seit ca. 3 Jahren fühle ich mich in der Beziehung anders. Vielleicht weil ich 40 geworden bin. Ich weiß es nicht. Mein Mann hat sich nicht geändert, er ist wie zuvor. Er ist ein ganz lieber Mann. Ich kann mich da wirklich nicht beschweren. Wir haben 3 tolle Kinder, Arbeit, Haus und Garten… Und doch fühle ich mich nicht mehr glücklich in der Ehe.
    Irgendwie habe ich mich geändert. Ich bin selbstbewusster geworden, mag mir auch nichts mehr vorschreiben lassen.

    Mein Mann ist knapp 4 Jahre älter und war/ist immer der “weisere/vernünftige” gewesen. Aber jetzt stört mich das. Ich möchte vieles allein entscheiden, auch wenn es mal falsch ist… Ich möchte nicht bevormundet werden bei vielen Sachen. Das regt mich extrem auf. Ich habe auch mit ihm darüber gesprochen und er gibt sich Mühe. Er lässt mich mehr alleine machen, aber natürlich kommt es trotzdem immer mal wieder durch bei ihm. Das kann ich ja auch verstehen.

    Und das Schlimmste ist, dass ich ihn nicht mehr so liebe wie früher. Ich sehe ihn oft nur noch als tollen/besten Freund. Ich möchte ihn auch nicht verlieren. Schon der Kinder wegen nicht, aber auch weil ich ihn sehr mag. Aber die innige Liebe fehlt mir.

    Wir unternehmen auch einiges mehr, nachdem ich mit ihm gesprochen habe. Und trotzdem kommt die “Liebe” so nicht zurück.
    Ich möchte ihn auch nicht ausnutzen, und denke, dass eine Trennung fair für ihn/uns wäre. Verstehen Sie?

    Ich habe mit ihm über meine Gefühle gesprochen. Er meinte nur, dass das die Midlife Krise ist und wir das überstehen. Er will das nicht ernst nehmen oder wahr haben. Ich weiß es aber auch nicht. Vielleicht geht es ja weg, aber was wenn nicht? Wie lange soll ich denn warten?

    Auch mein Umfeld macht es mir schwer. Alle finden meinen Mann toll und verstehen es nicht, falls ich mal über meine Gefühle spreche. Sie können das nicht nachvollziehen und sagen, ich solle nicht alles kaputt machen und das wäre doch kein Grund. Manchmal denke ich, mit mir stimmt was nicht, dass ich irgendwie zu egoistisch bin und alles kaputt mache… Ich bin schon sehr verzweifelt…

    1. Hallo Amy,

      der einzige Mensch, der dich verstehen muss, bist du selbst.
      Ja, das ist manchmal schwer auszuhalten, dass man alleine mit seiner (sehr unpopulären) Meinung da steht. Man “übersteht” als Paar nicht einfach irgendetwas, sondern man arbeitet gemeinsam an etwas. Denn irgendwas muss sich ja ändern, damit ihr eine Zukunft habt und das hat mit Taten zu tun. Mit “Dinge anders machen”, denn der bisherige Weg läuft ja in eine Sackgasse.

      Ich wünsche dir viel Kraft und Nerven, dass ihr einen Weg findet, den ihr beide gehen könnt – auch wenn er euch auseinander führen sollte.

      Herzliche Grüße

      Jay

  18. Hallo, danke für Deinen Artikel. Ich (50) habe vorhin zum x-ten Mal mit meinem Partner (52) Schluss gemacht. Wir sind schon seit mehr als 23 Jahren ein Paar, haben schlimme Zeiten durchgemacht und er hat mir immer den Rücken gestärkt. Ich fühle mich mit ihm aber, als würde ich auf einem Parkplatz stehen und darauf warten, dass er mich endlich abholt. Er kümmert sich um alles… nur nicht um uns. Ich habe wohl schon viele Jahre Depressionen. Meine Mutter ist gestorben, als er und ich zusammengekommen sind und ich weiß gar nicht, ob ich noch leben würde, wäre er nicht gewesen. Wir haben nie geheiratet und haben keine Kinder. Auch keine Tiere oder gemeinsame Immobilien. Alles ist feinsäuberlich getrennt. Ich weiß nicht, ob das System ist oder zufällig so ist bei uns. Müssten wir jetzt einen Strich machen, würde er mit seinem Büro, Klamotten & Badutensilien sowie einem Messerblock und Werkzeug ausziehen. Das klingt vielleicht lustig, aber mich erschreckt es, dass man nach 23 Jahren sich so sauber trennen kann.

    Er ist ein Einzelkind und macht immer alles mit sich selbst aus. Ich bin extrem emotional und will am liebsten eins mit dem Partner sein. Körperlich ist bei uns nichts mehr. Er umarmt mich mal und wir geben uns kurz auch mal einen Kuss, aber mir fehlt so viel mehr Nähe. Ich bin extrem dick und gebe natürlich auch mir die Schuld dafür. Ich fühle mich so hässlich. Dann sage ich mir aber wieder, es gibt auch andere Frauen, die dick sind, aber einen Mann haben, der sie trotzdem liebt und begehrt. Ich bin eine Träumerin und vermisse Magie. Für meinen Partner führen wir eine gute Beziehung, aber ich gehe allmählich ein. Ich vertraue ihm. wir respektieren uns und er ist ein guter Mann, aber reicht das für die nächsten 20 oder 30 Jahre?

    Wir leben in meinem Haus und es geht allmählich alles kaputt um uns herum. Überall steht irgendwo etwas herum. Genauso sieht es seelisch in mir aus. Er will mir helfen, ist aber selbst total überfordert mit mir, mit seinen Verpflichtungen und mit meinem Haus. Er kommt aus der Immobilienbranche, hat selbst Immobilien. Ich würde gerne komplett aufhören zu arbeiten, die Immobilien verkaufen und einfach unser Leben genießen, aber er bekommt nie genug oder sieht finanziell vielleicht nur darin einen Ausweg, wieder mehr Geld in seine Immobilien zu stecken.

    Ich würde mir wünschen wir trennen uns und erkennen dann beide, dass wir doch ohne den Anderen nicht mehr leben können und richten unser Leben endlich auf uns aus und nicht auf alle Verpflichtungen. Ich bekomme immer häufiger Nervenzusammenbrüche und sage ihm dann, dass es so nicht weitergeht und dass wir uns trennen müssen. Er bleibt aber immer bei mir. Meinetwegen oder aus Gründen, die nur er kennt. Ich weiß es nicht.

    Heute habe ich zum 30. oder 40. Mal angesprochen, dass wir unseren Nachlass regeln müssen und uns auch um eine Patientenverfügung kümmern müssen. Er bricht das einfach ab. Dann meckere ich 2 Minuten und er kommt danach wieder mit einem anderen Thema an, als wäre nie etwas gewesen. Wenn er mich liebt, dann würde er doch auch wollen, dass es mir gut geht, wenn er nicht mehr da ist oder? Ich habe aber den Eindruck, dass mir viel wichtiger ist, dass er z.B. in meinem Haus weiterleben kann, als es ihn interessiert, wie es mir geht, falls er vor mir stirbt.

    Ich will diese Trennung, weil ich Klarheit in meinem Leben will. Ich will einen Mann, der mit mir leben will und nicht neben mir. Der mich berühren will und nicht nur arbeiten. Wie es weitergeht, weiß ich nicht. Vielleicht sitze ich irgendwann hier und erkenne, dass es der größte Fehler in meinem Leben war, diesen Mann wegzustossen, aber egal was ich ihm sage, es ändert sich an unserer Beziehung und unserem Leben nichts.

    1. Liebe Jasmin,

      es ist ja nun einige Zeit vergangen. Ich hoffe, dass du den Mut hattest, dein Leben in die Hand zu nehmen. Deine Gesundheit, deine Wünsche, die Träume und Hoffnungen – denn all das gehört zu dir und in eine Partnerschaft.

      Ich wünsche dir viel Kraft und Energie, einen Weg für dich zu finden.

      Herzliche Grüße

      Jay

  19. Danke Jay für die Antwort.
    Naja, er hat das nein nicht akzeptiert und weiter gemacht…
    Also streng genommen, wenn man es ganz hart und nüchtern betrachtet, war das eine Vergewaltigung.
    Er sagt selbst wir sollen uns Hilfe holen, er bringt schon Lösungsvorschläge. Paartherapie, Psychologe etc. hat er beispielsweise vorgeschlagen und sich schon erkundigt.
    Ich hab ihn einfach direkt gefragt, was er seiner kleinen Schwester raten würde, wenn ihr so etwas passieren würde. -joa da wusste er egtl. was die rationale Antwort wäre.
    Ich hab ihm auch gesagt, dass ich das Gefühl habe, an dem Tag einen ganz anderen Menschen vor mir gehabt zu haben und ihn meine Gefühle aufzählen lassen die ich jetzt habe/haben könnte. Das konnte er schon ausformulieren…
    Wir werden uns jetzt erstmal räumlich trennen und ich geh zu meinen Eltern. Dann haben wir beide Zeit um nachzudenken.
    Ich hab keine Ahnung, ob man darauf vertrauen kann, dass sowas nicht nochmal passiert…
    Wie gesagt, Dilemma. Ob sowas wirklich ein Ausrutscher sein kann, ich weiß es nicht….
    Er weint sehr viel und schläft jetzt (aus Eigeninitiative) auf dem Sofa bis ich zu meinen Eltern gehe.
    Werde ihm dann auch sagen, dass er sich in dieser Zeit nicht melden soll. Auch wenn er leidet, ist das was er mir angetan hat, deutlich schlimmer.
    Wenn es jmd. im Freundeskreis so gehen würde, wär ich die erste gewesen die sagt: wirf ihn raus! -Aber wenn man selbst in der Situation ist sieht das doch ganz anders aus….
    Aber die Schuld suche ich definitiv NICHT bei mir….

    1. Definitiv liegt die Schuld woanders Gina! Bitte lass dir nix anderes erzählen!

      Hast du schon mal in anderen Situationen das Gefühl gehabt, ihn als einen ganz anderen Menschen zu erleben? Mir wurde das früher öfters gesagt, einer sagte mir mal dass ich auf 6 verschiedenen Bildern wie 6 unterschiedliche Frauen aussehe. Das war Jahre bevor ich meine diversen Diagnosen erhielt. Heute ist mir klar, wieso das so war.

      Egal wie du dich entscheidest: was wirst du für dich tun? Wie möchtest du das Geschehene verarbeiten? Mit wem möchtest du darüber sprechen? Hier darüber zu schreiben ist eine Sache (🙏 für dein Vertrauen), doch wenn du anderen – vielleicht auch Fremden?! – davon erzählst, wird es nochmal irgendwie anders “realer”.
      Fremden wie z. B. Therapeuten, Frauenberatungsstellen oder der (telefonischen) Seelsorge.

      Ich wünsche dir Menschen, die dir helfen, einen guten Weg für dich zu finden.
      💞
      Jay

      1. Nein waren/sind immer auf Augenhöhe.
        Jeder hatte seinen Freiraum. Er war auch vor kurzem 5 Wochen auf dem Jakobsweg, geht auch auf Festivals die mich jetzt nicht so sehr interessieren. -ist ja auch völlig ok. man muss in der Beziehung ja nicht alle Interessen teilen.
        Ich hab keine Ahnung was da jetzt los war. Er kommt ständig zu mir “Es tut mir Leid, es tut mir sooo Leid” -schon fast in Dauerschleife. “ich will mich für dich ändern” “mir gehts so beschissen” “will dich nie mehr so unglücklich sehen” etc. -naja wir haben natürlich immer das Wort Manipulation im Hinterkopf und das macht es mir im Moment so schwer… meint er es ernst, oder manipuliert er?! Manche sind da ja echt Profi…
        Wenn das Bedürfnis nach GV bei ihm sooo groß ist, weiß ich nicht, ob wir da auf einen Nenner kommen (können). Ist ja auch keine Beziehungsgrundlage wenn sich einer “zwangsweise” zurückhält.
        Ja die psychiatrische Hilfe für mich werd ich auf jeden Fall in Angriff nehmen. Hatte in den letzten Jahren viel um die Ohren, alles hat sich angestaut. u.a. ist der Stall und teilweise das Haus meiner Eltern abgebrannt. -da war er immer für mich/uns da. Hat unglaublich viel beim Renovieren geholfen…
        Ich glaub ich muss mich erstmal eine Weile sammeln…

        Ich danke dir vielmals Jay <3
        Bin froh, auf dieser Seite gelandet zu sein!!

        1. Wow – Jakobsweg, Brand, Renovieren – viel Veränderung und Stress zugleich klingen aus deinen Worten.
          Sammeln klingt gut, mir hat es ungemein geholfen, zumindest “Puzzleteile” für mein Leben zu sortieren, aus denen ich neu aufbauen kann. Auch wenn mir noch gar nicht klar war, was denn entstehen soll.

          💞liche Grüße

          Jay

  20. Es tut gut zu lesen dass man nicht die einzige ist die mit einer Beziehung hadert. Ich bin mit meinem Freund 1,5 Jahre zusammen. Von Anfang an war ich mir nicht sicher ob er zu mir passt. Er hat jedoch um mich gekämpft und das fand ich süß. Er ist ein guter, sehr liebvoller Mensch, sehr Aufmerksam und erledigt auch den Haushalt. Wir haben gleiche Hobbies die uns verbinden. Auf emotionaler Ebene läufts ganz gut. Nur habe ich leider das Gefühl dass er mir in vielen nicht das Wasser reichen kann, mir fehlen gute Gespräche. Er redet hauptsächlich über andere Leute das Wetter und den nächsten Lebensmittel Einkauf. Wenn ich das Thema, auf für mich interessante, Themen lenke kommt da nichts von ihm. Das ist enttäuschend für mich. Ich hätte gerne jemanden zu dem ich aufschauen kann und etwas lernen kann. Zudem bin fast immer ich die treibende Kraft wenn es darum geht neue Dinge zu erleben. Er ist auch sehr überlegt und übervorsichtig in vielen Dingen, hat ein großes Sicherheitsbedürfnis und ist unsicher indem was er tut. Das schränkt mich ein und nervt mich oft. Ich spreche diese Dinge offen an aber ändern tut sich nicht viel. Ständig kritisieren will ich auch nicht aber ich fühle mich zeitweise unglücklich und habe das Gefühl Dinge zu verpassen. Ich fühle dass er mich sehr liebt und weil er ein so guter Mensch ist will ich nicht mit ihm Schluss machen trotzdem bin ich nicht glücklich. Zurzeit hoffe ich trotzdem noch das es besser wird.

    1. Hallo Babsi,

      ja, oft fühlt man sich mutterseelenallein mit seinem Problem. Dabei ist es in Wirklichkeit ganz anders, das ist mit ein Grund für diese Webseite.

      Aus meiner Erfahrung gibt es nur 2 Möglichkeiten, wenn du weiter mit diesem Menschen zusammenbleiben willst:

      1. verzichten oder
      2. mit anderen machen.

      Bei Variante 1 wirst du recht wahrscheinlich sehr unglücklich, bei Variante 2 werdet ihr euch wohl auseinander leben. Das ist eher wie ein Abschied auf Raten.

      Vielleicht findest du noch einen Mittelweg, der für euch passt.

      Ich wünsche dir von ganzem 💞 alles Gute & viel Kraft, egal wie dein Weg aussieht.

      Jay

  21. Hallo. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Wir sind seid 22 Jahren ein Paar und haben drei Kinder. Bis zu Geburt unseres Jüngsten war noch alles in Ordnung, doch so nach und nach machte er Karriere, erhielt Posten in verschiedenen Vereinen und kam sogar in den Gemeinderat. Ich war oft alleine zuhause mit drei kleinen Kindern. Ich sollte mich um Haushalt, Kinder und Garten kümmern. Wenn was nicht gut lief, kam der Satz: “ich sollte mich schämen”. Ich war oft nervlich am Ende. Er sah zu wie ich kaputt ging. Hauptsache nach außen lief alles gut. So nach und nach änderte er sein Verhalten mir gegenüber. Er behandelt mich von oben herab, ist oft respektlos und gemein. Von Sätzen wie ” ich würde dich nicht mehr heiraten”, du mit deiner Fratze, halt dein Maul…..wenn ich was falsch gemacht oder gesagt habe bis zu Wörtern wie “verschwinde” etc. um nur einige zu nennen ist alles dabei. Natürlich schaukelt sich das Ganze dann immer weiter nach oben und ich setzte dann auch auf Beleidigungen. Es ist ein Dilemma. Oft sacke ich dann heulend irgendwo zusammen. Oft kann ich nicht mehr. Irgendwann vertragen wir uns wieder, wegen der Kinder und weil der Alltag funktionieren muss. Es kommt von ihm aber kein Wort des Bedauerns. Wir reden sehr wenig miteinander. Oft schläft er am Sofa. Wir haben keine Nähe, keine Leidenschaft, keine Intimität mehr. Meist geht es nur um die Kinder. Wir hätten eigentlich eine schönes Leben, wenn nur diese Anfeindungen nicht wären. Mein Selbstwertgefühl ist am Boden, meist habe ich auch keine eigene Meinung mehr, nur um nicht mit ihm zu streiten. Er geht seid ein paar Jahren alleine in den Swingerclub, weil er das Ambiente braucht. Ich war auch ein paar mal dabei. Aber da waren dann die Kinder und es ist einfach nicht meine Welt. Vor ein paar Jahren bearbeitete und erpresste er mich noch, damit ich mitginge. Er sagte, dass das für unsere Ehe ganz wichtig wäre. Jetzt geht er alleine, also ist es doch nicht so wichtig, ich denke, dass er treu ist. Ich möchte oft einfach gehen, aber ich möchte das den Kindern nicht antun. Es ist aber in dieser Beziehung sehr schwer. Ich bin oft allein……..was soll ich tun?

    1. Hallo Lisa,

      danke für deinen Mut, das alles hier zu teilen.
      Meiner Meinung nach wäre es höchste Zeit, dass ihr euch trennt. Denn aller Erfahrung nach wird er deinen Wert nicht erkennen und wenn ein Mensch in den Swingerclub geht, dann wird er wohl auch die Gelegenheit ergreifen (was wäre sonst der Sinn?!). Beantworte dir doch mal ganz ehrlich diese Fragen:

      was möchtest du deinen Kindern vorleben, wie “Beziehung” funktioniert? Die bekommen ja all das mit, was zwischen euch läuft, wenn auch “nur” unterschwellig vielleicht
      möchtest du so den Rest deines Lebens verbringen?
      was würdest du deiner besten Freundin raten, wenn sie dir diese Geschichte erzählen würde?

      Meine Erfahrung ist, dass ich es verdiene, wertschätzend behandelt und geliebt zu werden. Zu aller erst von mir selbst, denn wenn ich mich selbst nicht wertschätze, mich ernst und wichtig nehmen, wer soll das denn sonst tun?!

      Ich wünsche dir & deinen Liebsten viel Kraft und Energie für euren Weg!

      Jay

  22. Wow, tatsächlich weiß ich auch nicht mehr weiter und bin als erstes auf diese Seite gestoßen. Irgendwie ist es bei mir alles noch einen Ticken schwieriger. Seit fast 30 Jahren bin ich mit meiner Jugendliebe zusammen, seit über 20 verheiratet, 2 Kinder. Leider ist meine Frau schon seit längerem psychisch krank, evtl. Liegt das auch an mir. Ich war in jungen Jahren kein toller Kerl und habe eher wie ein Pascha gelebt, und meine Frau unwissentlich ausgenutzt. Ich liebe sie immer noch, aber ich kann nicht mehr. Sie war schon bei mehreren Therapien, Kuren, Klinikaufenthalten aber es wird nicht besser. Sie flippt oft völlig grundlos aus, bestraft mich mit tagelangem schweigen und tut dann nach längerer Zeit als ob nix wäre. Ich halte das nicht mehr aus, aber kurz gefasst…wenn ich mich jetzt trenne, fühlt sie sich alleine gelassen…sie ist ein liebenswerter Mensch und hat ein großes Herz, aber ich bin nur noch eine Hülle. Ich kann einfach nicht mehr. Die Kinder sehen das auch und verstehen mich mittlerweile aber ich habe keine Ahnung wie ich das ansprechen soll, vor allem weil sie völlig ausflippen wird, und mich übel beschimpfen wird und die Kinder aufhetzt, bitte um Ratschläge wie ich das bewerkstelligen soll.

    1. Lieber Jonas,

      danke für dein Vertrauen und deinen Mut, hier so offen zu schreiben.

      Mein ehrlichster und einziger Ratschlag ist: hol dir professionelle Hilfe.
      Sei es, dass ihr zu einer Mediation geht, ihr euch im Rahmen einer Partnertherapie trennt oder was immer an Hilfe in erreichbarer Nähe von euch ist.

      Es hört sich so an, als könne das nur im Streit ausgehen, also lass dich/ lasst euch zumindest therapeutisch (oder anderweitig professionell) begleiten, bevor es richtig böse wird. Vielleicht ist deine Frau ja noch in der Therapie, dass du mit ihrer Therapeutin über dein Anliegen (nicht deine Frau!) sprechen kannst.
      Auch Familie und Freunde stehen da zu nahe dran, als dass ihr hier eine für alle gangbare Lösung finden könntet (oder liege ich da falsch?!). Hier findest du erste Anlaufstellen:

      /hilfe-finden/

      die dir vielleicht Hilfe vor Ort vermitteln können.

      Ich wünsche euch viel Kraft und Energie, einen Weg für euch zu finden.

      Herzliche Grüße

      Jay

  23. Hallo Jay,

    Vielen Dank für die lieben Worte und guten Ratschläge. Ihren alten Therapeuten will sie nicht mehr aufsuchen, sie sucht seit langem (nach eigener Aussage) einen neuen Therapeuten, ist aber bislang nicht fündig geworden, also gibt es keinen. Wir hatten auch mal paartherapie, hier wurde uns ans Herz gelegt sich zu trennen, das hat sie als Geldmacherei abgetan. Leider ist die Situation nicht mehr tragbar, sie droht sich etwas anzutun wenn ch sie verlasse, ich weiß wirklich nicht wie das enden soll. Ich könnte auch einfach gehen, aber die Kinder tun mir leid, die das auch nur schwer ertragen. Da gibt es eigentlich noch so viel mehr,aber da möchte ich nicht näher drauf eingehen, es ist auf jeden Fall eine sehr schwere Situation…ich würde mir wünschen man könnte ganz normal miteinander reden 🙁

    1. Hallo Jonas,

      wenn sie keinen Therapeuten findet, dann finde einen für dich, denn du (ihr) findet euch in einer sehr belastenden Situation. Bitte sorge gut wie es gerade geht für dich!
      Ich habe es auch schon erlebt, dass ein Mensch mir telefonisch gesagt hat, dass er sich etwas antäte, wenn ich nicht … das ist emotionale Erpressung und wir alle sind für uns selbst verantwortlich (als Erwachsene). Meine Lösung war damals, dass ich die Polizei darüber informiert habe, die dann das Smartphone dieses Menschen geortet und sich dann um ihn gekümmert hat. Vielleicht hilft dir das.

      Herzliche Grüße

      Jay

  24. 16 Jahre, 8 verheiratet, zwei Kinder und ich überlege mich zu trennen. Es gibt Gefühle für jemanden anderes, aber es war auch davor schon schwierig. Meinungsverschiedenheiten endeten immer im Streit. Laut, voller Vorwürfe. Wir hatten nie eine gesunde Streitkultur. Zudem empfinde ich, dass ich mich in eine gänzlich andere Richtung entwickelt habe. Der Versuch es ihm zu erklären brachte nur den Vorschlage “das irgendwie miteinander schaffen zu müssen”. Unser Sicherheitsnetzwerk hatte Löcher und jetzt sind da die Gefühle für jemand anderes. Viele Gefühle… Aber mein Mann ist mein Partner in crime. Niemand kennt mich so gut wie er. Wir können nach wie vor lachen bis der Bauch weh tut. Wir haben Gemeinsamkeiten und gleiche Interessen. Aber wenn es auf *uns* ankommt, dann sind wir keine Einheit mehr. Die Vorstellung mich zu trennen schmerzt nicht mehr wie einst. Es macht mir nur Angst wie es sich gestalten könnte. Die Kinder, die Familie, Freunde… Aber mich selbst macht es “nur” traurig, dass es nun so weit ist. Es löst keinen Instinkt aus um gegenzusteuern. Und dann sind doch da diese Gefühle für jemanden, seit 10 Monaten, der einfach da war und bei dem ich nicht mal weiß wo das hinführen könnte. Aber es wirft mich aus der Bahn und lenkt mich von allem ab. Vor allem von meinem Ehe- und Familienleben… Es ist anstrengend und ermüdend. Ich kann mich zu keiner finalen Entscheidung durchringen.

    1. Hallo Jenny,

      ich kann dich aus eigener Erfahrung gut verstehen.
      Wenn ich deinen Kommentar lese, dann scheint es mir, als hättest du dich bereits innerlich entschieden. Als fehle dir “nur” die Art und Weise, wie du es nach außen kommunizierst, wie du alles organisierst mit möglich wenig “Schäden” oder Schmerzen für alle und alles, was mit euch verbunden ist.
      Meiner Meinung ist das völlig verständlich, doch dieser Prozess wird ganz sicher Spuren, Schmerzen und “Verluste” mit sich bringen. Das gehört (leider?!) zu jedem Neuanfang dazu und es ist ein ganz natürlicher Prozess – auch im wortwörtlichen Sinne gemeint – das stirb und werde in der Natur.

      Vielleicht ist ein Mediator der richtige Weg für euch, der mit euch die wichtigsten Themen auseinander dividiert, damit es nicht in Streit und Vorwürfen eskaliert. Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, euch räumlich schnell zu trennen, bzw. vielleicht gibt es auch in euerer Umgebung sogenannte Trennungswohnungen (mal bei Google eingeben).

      Ich wünsche dir/ euch viel Kraft und Energie für den Weg – wie auch immer der aussehen mag.

      Liebe Grüße

      Jay

  25. Hallo Jay,

    danke für deine schnelle Antwort.
    Ich glaube du hast Recht. Aber ich weiß auch wie sehr ich ihn mag und schätze (als Vater und bester Freund) und deswegen stelle ich es mir so schwer vor, all das zu beginnen. Ich ringe mit mir. Zweifle ich zurecht oder bin ich einfach nicht dankbar genug? Ich gebe zu, dass mir das oft vorgehalten wird. Ich sei zu anspruchsvoll. Aber ja, warum denn auch nicht. Ich habe in meinem Leben so viel gerockt (Tod, Krankheit, Verluste, Enttäuschungen… es würde Bücher füllen), dass es verschenkt wäre nicht dafür einzustehen. Und nur weil er ein anderes Denkmuster hat, sollte es mich nicht an all dem hindern…. Aber ich weiß nicht wann oder wie ich beginnen soll. Ich wünschte, er wäre kompatibel für meine Gedanken, meine Ansichten, mein Bedarf nach Freiheit. Die Freiheit ICH zu sein. Puh…

    1. Man sagt ja immer: Liebe kann alles überwinden.

      Mittlerweile glaube ich nicht mehr daran, denn es gibt einfach unterschiedliche Lebensziele, Lebensvorstellungen und Lebensentwürfe – so wie bei dir Jenny. Ich glaube, dass der größte Akt der Liebe in dem Fall der ist, den anderen gehen lassen zu können.
      Geht das leicht?
      Sicherlich nicht.
      Macht das Angst?
      Absolut.

      Und doch ist das manchmal der größte Liebesbeweis, den es geben könnte: den anderen frei zu lassen, so sein zu lassen wie er ist – aber ohne dich.

      P. S.: das mit dem anspruchsvoll kenne ich auch 🤗

  26. Ich bin mit meiner Frau seit 20 Jahren zusammen und seit 10 Jahren verheiratet. Wir haben einen Sohn der jetzt 3 ist. Von Anfang an war ich der stärkere Teil in der Beziehung, aber mittlerweile kommt von meiner Frau nichts mehr. Sie trägt wirtschaftlich seit etwa 6 Jahren nichts mehr bei, wobei ich mir diesbezüglich Entlastung wünsche, was ich ihr auch mehrfach deutlich gesagt habe. Z.B. finanziere ich unsere Eigentumswohnung, die unser gemeinsamer Traum war, seither alleine. Aber auch bei eigenentlich allen Themen des Lebens muss immer ich derjenige sein, der die Initiative ergreift. Z.B. ob wir Essen gehen, oder einen Ausflug machen, oder wann und wohin es in den Urlaub geht. Oder auch bei ganz profanen Dingen wie ob wir den Anbieter für Strom wechseln etc.pp. Sie schwimmt einfach mit, von ihr kommt einfach gar nichts. Zudem halte ich mich fit und achte sehr auf mich und ich kann mich immer noch sehen lassen, sie hingegen hat sich m.E. aufgegeben, kein Sport, keine erkennbare Eitelkeit mehr… Mrs. Flodder in Person…. Long Story short – sie trägt nichts mehr bei, gestaltet nicht mit und lässt sich gehen… Dieser seit Jahren bestehende Zustand ist für mich nicht mehr haltbar und ich habe schon oft mit Ihr darüber gesprochen. Was soll ich nur tun?!

    1. Hallo,

      naja, wenn eine Situation nicht mehr haltbar ist und sich auch auf absehbare Zeit nicht ändern wird, trotz Gesprächen und Bitten oder Versuchen, wieder zusammen zu finden, dann klingt das nach Abschied. Das lese ich (Jay) jedenfalls zwischen den Zeilen.

      Wir sind zu jung, als dass unser Leben in eine Routine abgleitet mit einem Menschen, mit dem man weder glücklich noch unglücklich ist. Denn das entspräche einer Nulllinie – doch Leben bedeutet Höhen und Tiefen – das ist das Salz in der Suppe, in dem man sich (auch als Paar) lebendig fühlt.

      Ich wünsche viel Kraft, den für euch passenden Weg zu finden!

      Herzliche Grüße

      Jay

  27. Ich bin jetzt 52 Jahre alt. Meine Frau ist 46. Wir haben einen gemeinsamen Sohn 18 Jahre. Beide arbeiten wir. Ich bin unter anderem auch Mediator im Bundesverband (muss schon fast Lachen darüber) bin also ein Kommunikations- und Beziehungsprofi. Dennoch ist alles das, was ich weiß und gelernt habe nichts wert.
    Wir sind jetzt seit 20 Jahren verheiratet. Haben zusammen ein Haus von einer Bruchbude in einen kleinen Palast verwandelt.
    Karriere – top, Kind – top, materielle Sicherheit – top. Gesundheit – top ….Beziehung….Problem.
    Wir sind schon seit einiger Zeit eher wie eine WG, eine recht gute WG in der jeder seine Aufgaben verantwortungsbewusst wahrnimmt. Gibt es gemeinsame Freizeitinteressen – Aktionen die nicht heißen zusammen Couch-Potato? Fast keine mehr. Es sei denn wir sind im Urlaub. Da können wir zusammen und gut neue Dinge ansehen etc.
    Wie läuft es sexuell? Nicht gut. Ich vermisse nicht nur was wir am Anfang unserer Beziehung hatten. Ich muss sogar zugeben, dass ich sie unattraktiver finde und sexuell nicht mehr so anziehend. Natürlich bin ich auch älter geworden, das merke ich vor allem daran dass die körperliche Leistungsfähigkeit abgenommen hat. Dennoch gab es vor drei Monaten eine in meinen Augen unfassbar attraktive und junge Frau (25), die sehr deutlich gemacht hat, dass sie eine Beziehung mit mir einzugehen wünscht. Natürlich schmeichelte das sehr dem selbstverliebten Teil in mir, aber letztlich habe ich ihr gesagt, dass ich dafür nicht zur Verfügung stehe. Seit dem habe ich keinerlei Kontakt mehr zu dieser Frau, sie fühlte sich gekränkt und zog sich zurück.
    Seit nunmehr drei Monaten lässt es mich nicht los. War das eine Fehlentscheidung? Seit drei Monaten stelle ich mehr und mehr Punkte fest, in denen meine Frau und ich zwar funktionieren aber Leidenschaft und Begeisterung sind da nicht.
    Ich rede es mir schön – eine Beziehung mit einem derart großen Altersunterschied hätte keine Zukunft – wenn doch? Nun ist es eh egal…
    Doch was bleibt sind Zweifel, auch bleibt das Sehnen nach dem, was ich einst hatte und das schon so lange fort ist, dass ich seine generelle Existenz angezweifelt habe. Doch diese andere rau zeigte mir dass es existiert, dass ich Faszination und Begeisterung empfinden und hervorrufen kann. Es war so einfach mit ihr Spaß zu haben (nein nicht Sex! Nur Spaß- zusammen zu Lachen, Tanzen etc.)
    Ich bin trotz all der Bildung und des Studierens, trotz der Lebenserfahrung völlig verunsichert wie es weiter gehen soll/kann und vor allem traurig über das, was meine Frau und ich verloren haben.

    1. Hallo Erik,

      danke, dass du deine Geschichte hier teilst.
      Alles was neu ist, hat seine Faszination, das ist normal und es ist auch normal, dass diese mit der Zeit abhanden kommt. Die Kunst ist sicherlich, sich als Paar wieder neu zu entdecken, wenn man sich traut, das in seiner Beziehung anzusprechen und gemeinsam anzugehen.
      Das kostet Mut.
      Das löst Angst aus – vor Ablehnung oder Konflikten.
      Das schickt uns auf eine unvorhersehbare Gefühlsachterbahn.
      Und ganz klar ist auch, dass es ein “vor dem Gespräch” und “nach dem Gespräch” geben wird.

      Doch all das gehört zum Leben und einer Partnerschaft dazu. Wenn es das – trotz gemeinsamen Bemühungen – nicht mehr gibt, dann könnte wohl der gemeinsame Weg zu Ende sein.

      Ich wünsche euch viel Kraft und Mut, einen gemeinsamen Weg zu finden, auch wenn er in getrennte Richtungen führen könnte.

      Herzliche Grüße

      Jay

  28. Maria Steppeler und Thomas Spranger

    Beziehung und der lange Weg zum Glück
    Liebe Heldinnen! Vielen Dank für euren Artikel. Trennung, es muss manchmal sein. Wir haben uns in vielen Aspekten wiedergefunden, auch wenn wir unterschiedliche Vorgeschichten haben. Wir, das sind ich (Maria) und Thomas. Für mich ist es die zweite Beziehung. Aus der ersten nahm ich zwei Kinder mit und sie war toxisch und grenzwertig, stürzte mich in eine Lebenskrise. In der neuen Beziehung mit Thomas läuft es gut, wir machen viele positive Lebenserfahrungen, auch wenn es nicht immer leicht ist. Zum Glück gehört auch das Unglück. Und als Paar mit inzwischen drei Kindern bleiben viele Herausforderungen im Alltag und in der Beziehung. Doch wir schaffen das hin zu einer glücklichen Beziehung.
    Für Thomas ist es zeitweise schon sehr stressbeladen, dem Druck von drei Kindern nach einem sehr anstrengenden Arbeitstag standzuhalten. Als seine Partnerin habe ich auch meine Wünsche, doch die müssen schon mal hinten anstehen, wie das bei Müttern halt so ist. Für Thomas ebenso, auch er führt kein Leben „nach Wunsch“. Wir haben dennoch einen guten Weg gefunden und arbeiten daran. Gelegentlich gehen wir uns auch „gekonnt aus dem Weg“, unsere Beziehung ist nicht immer einfach und doch von Liebe getragen.
    Thomas gibt ja gerne sein Bestes, selbst wenn er an Grenzen stößt. Selbst nehme ich mir aber auch bewusst meine Freiheiten, wie aktuell etwa für eine Fortbildung. Das brauche ich für mein Ich und für meine berufliche Zukunft. Wir haben darüber Einvernehmen. Nun, wir haben es nicht geschafft alle Beziehungssteine aus dem Weg zu räumen und werden es vielleicht auch nie.
    Gemeinsam schaffen wir immer wieder ein neues Miteinander. Konflikte gibt es überall und immer wieder. Spannungen muss man schon aushalten können, das gehört zu unserer Menschwerdung. Es gibt aber immer wieder die besonders schönen Momente, unsere Vertrautheit und Nähe. Für unsere Liebe sind wir aktiv, arbeiten beide an uns, setzen positive Impulse. Gebet (Meditation) und Weisheit, sowie Selbstfindung und Selbstachtung sind uns dabei gute Wegweiser für eine glückliche Partnerschaft geworden.
    Thomas Spranger & Maria Steppeler

  29. Einerseits finde ich, dass wirklich wenig um die Beziehung gekämpft wird. Meine Frau hat damals relativ schnell Anwalt für Familienrecht beauftragt, obwohl man das leicht mit Kommunikation regeln konnte. Andererseits ist es auch nicht toll, die Beziehung zu erzwingen, jedoch sollte man das alles kommunikativ lösen können. Was meinen Sie?

    1. Manchmal sind die Fronten so verhärtet, die Siutation so verfahren, dass es ohne Dritte nicht mehr geht. Egal ob das jetzt Paartherapeuten, Mediatoren oder Rechtsanwälte sind. Ich finde es wichtig, dass jeder Mensch das für ihn in dieser Situation passende findet. Nur dann ist ein Neuanfang möglich, was ja auch so seine Zeit dauert.

  30. Hallo

    Mein Mann und ich sind nun 24 Jahre ein Paar (13 Jahre verheiratet) und wir haben 3 Jungs (11 Jahre, 9 Jahre und 9 Jahre, ja Zwillinge). Wir haben viel zusammen erlebt und haben uns gemeinsam entwickelt 🙂 Kinder zu bekommen war nicht leicht, wir brauchten dafür Hilfe. Nun drei Jungs (und davon Zwillinge) zu haben ist ein riesen Geschenk.

    Dieses Jahr hatte mein Mann eine Affäre (Dez 22 bis Mai 23) mit einer ebenfalls verheirateten Frau mit zwei Jungs. Sie haben sich an einer Party kennen gelernt und die Frau hat ihm immer wieder geschrieben.

    Was soll ich sagen, ich dachte wir wären ein unschlagbares Team, dass weiss was es zusammen hat und wohin es zusammen will. Meine Welt ist zusammengebrochen. Es hat nicht an Wertschätzung gemangelt (auch Sex hatten wir noch, natürlich nicht mehr so oft wie früher aber dennoch sehr regelmässig).

    Er war leider empfänglich für Sie. Er hatte sich etwas zurückgezogen und gesagt, es sei der Stress im Job, was ich ihm glaubte. Dann kam sie und ihre Nachrichten, irgendwann ihr Vorschlag für ein Treffen und weitere Nachrichten und für weitere Treffen in Hotels, ihre gezielten Komplimente und ihr Interesse an ihm haben ihn bestätigt, geschmeichelt und ein Gefühl von Jugend und Abenteuer gegeben. Er hatte mit ihr ein Hochgefühl an Anbetung/Komplimente, Leichtigkeit, Spass und ‘etwas Neuem’. Und ja, er hat/hatte eine Midlife Crisis und hat diese nicht ernst genommen und ohne zu Kommunizieren oder sein Hirn einzuschalten diesen Weg für uns alle gewählt.

    Mein Vertrauen ist weg und der Schmerz und die Enttäuschung riesig. Der Lebenstraum ist geplatzt.

    Wie kann man das seiner Frau und seinen eigenen Kindern antun?

    Neu anfangen mit 41ig. Mit oder ohne ihn… Kann ich das je verzeihen und will ich das überhaupt verzeihen?

    Liebe Grüsse

    1. Hallo Aline,

      danke, dass du deine Geschichte hier teilst.
      Ich selbst (Jay) bin auch schon betrogen worden und kann gut nachvollziehen, wie sehr das weh tut. Ich konnte verzeihen, doch ich konnte nicht vergessen, diesbzgl. habe ich (leider) ein Elefantenhirn. Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr einen gemeinsamen Weg, auch im Sinne eurer Kinder, findet.

      Viel Kraft!

      Jay

  31. Ich stehe jetzt am Jahresende auch vor dem Scherbenhaufen meiner Ehe, es tut trotzdem weh obwohl ich unterschwellig wusste, daß es dazu kommen wird. Wir sind 15 Jahre verheiratet, haben uns (leider) nicht ausreichend Zeit gegeben uns vorher richtig kennen zu lernen, da wir ca. 400km voneinander gewohnt haben. Es fühlte sich alles sehr harmonisch an und ich dachte ich hätte das große Los gezogen. Mein Mann ist zu mir gezogen, was angeblich für ihn gar kein Problem war, er hat damals ein günstiges Haus gekauft ,ich habe mich mit einem siebtel daran beteiligt, leider nur ohne einen Eintrag. Ich muß gestehen, daß ich ein sehr vertrauensseeliger Mensch bin, in diesem Fall und alles was meinen Mann betrifft sehr naiv war. Mittlerweile hat er alles auf seinen Sohn übertragen und für sich einen Niesbrauch eingetragen, der nach seinem Ableben auf mich übergeht. unsere Ehe war leider geprägt von Mißverständnissen, weil mein Mann nicht redet und alles mit sich ausmacht, er hat auch keine Freunde gefunden auf Grund seines Verhaltens Anderen gegenüber. Aus diesem Grund ist er auch regelmäßig in seiner Heimat, was für mich die Situation erträglicher macht. wir haben spät geheiratet, er ist geschieden und hat 2 erwachsene Kinder, wir sind beide im Rentenalter, wobei ich noch etwas arbeite. Jetzt zum Jahresende spricht er von Scheidung und will ganz in seine Heimat ziehen, mit 74 Jahren und einer angeschlagenen Gesundheit, für mich wäre es eine Selbstverständlichkeit gewesen, für ihn da zu sein im Falle einer Pflege, obwohl unsere Ehe eher eine Zweckgemeinschaft war. Für mich zählt halt auch nach einer Scheidung die finanzielle Situation, wie meine Existenz gesichert ist da ich auch eine sehr geringe Rente habe und deshalb auch noch arbeite. Ich denke daß das neue Jahr einige Herausforderungen bereit hält

    1. Hallo Chrissy,

      danke, dass du deine Geschichte hier teilst. Wir wünschen dir das Beste für das neue Jahr! Bitte hole dir Hilfe, wenn du alleine nicht mehr weiter weißt – es gibt viele Menschen, die durch ähnliche Situationen gegangen sind – du bist also nicht alleine.

      Herzliche Grüße

      Jay

  32. Die Beziehung zu mir und meiner Freundin ist nicht mehr die Beste. Vielen Dank für den Hinweis, dass Konfliktmediatoren helfen können, eine Beziehungskrise zu bewältigen. Wir werden demnach im Internet nach einem Lösungsansatz suchen.

  33. Meine Ehefrau und ich sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns scheiden lassen möchten. Die verschiedenen Details werden wir selbstverständlich besprechen. Ich bin mir sicher, dass wir uns dennoch auf Augenhöhe begegnen.

  34. Ich bin seit 20 Jahren mit meiner Frau zusammen und seit 19 Jahren verheiratet. Wir haben eine volljährige Tochter, welche im September als Kommissaranwärterin bei der Bundespolizei beginnt.
    Vor 11 Jahren haben wir uns ein Haus gekauft, ein Traumhaus, und es liebevoll aufgebaut. Meine Frau war maßgeblich daran beteiligt.
    Vor zwei Jahren gab es einen riesigen Streit zwischen einer Freundin meiner Frau und ihr, der derart eskaliert ist, dass diese Freundschaft zerbrach! Der Mann der Freundin und ich waren ebenfalls befreundet und leider ist auch diese Freundschaft eingeschlafen. Eine weitere Eskalation gab es letztes Jahr mit einer anderen befreundeten Familie. Auch da herrscht etwas Eiszeit zwischen den Familien. Ich bin inzwischen darüber hinweg, dass diese Freundschaften zerbrochen sind, meine Frau ist allerdings leider voller Hass gegenüber den beiden Familien. Ab und an rede ich noch mit denen und genau das wird mir von meiner Frau vorgeworfen. Wir hatten diesbezüglich schon mehrmals heftigen Streit. Gestern ist die Lage wiederholt eskaliert und es wurde meinerseits über Trennung gesprochen, weil ich die Tiraden nicht mehr aushalte. Jedesmal eskaliert der Streit, wenn meine Frau etwas getrunken hat. Leider! Meine Nerven sind am Ende! Allerdings sehe ich nicht ein, dass diese Familien Grund dafür sein sollen, dass unsere Familie kaputt geht.
    Ich finde keine Lösung! Den Freundeskreis komplett verlassen oder meine Frau verlassen, weil ich diese Hasstiraden nicht mehr aushalte, weil die sich dann auch gegen mich wenden.
    Viele Grüße Jörg

    1. Hallo Jörg,

      ich erkenne mich darin wieder, mir (Jay) ist etwas ähnliches passiert.

      Ich habe irgendwann für mich erkannt, dass ein Mensch gegen meinen inneren Codex verstoßen hat (die hat keine Ahnung von dem was sie sagt & verdient trotzdem viel Geld damit) bzw. dass jemand etwas von meinem damaligen Freund erhalten hat, was ich mir von ihm gewünscht habe (ich bekomme liebevolle Aufmerksamkeit und er steht hinter mir).

      Das habe ich allerdings innerhalb einer Therapie herausgefunden, von alleine bin ich jetzt nicht darauf gekommen.
      Vielleicht ist professionelle Hilfe ja möglich bei euch.

      Ich wünsche euch viel Kraft und dass ihr einen gemeinsamen Weg findet.

      Herzliche Grüße

      Jay

  35. Hallo! Herzlichen Dank für euren Artikel und die vielen Fragen, die ich mir rauskopiert habe und sie in der Stille für mich beantwortet habe. Mit fast 40, nach 6 Jahren in der Beziehung, 5 Jahren Ehe, zwei kleinen Töchtern aus dieser Beziehung, ist eine Trennung etwas, das ich lange aufgeschoben habe, weil ein Neustart ohne meinen Mann, vor allem, da ich eine Behinderung habe, mir stets wie eine Mammutaufgabe schien, die ich gedanklich immer wegschob, egal, wie unglücklich ich war.

    Ich habe weiterhin Angst vor dem neuen Leben, und vor allem, alleine zu bleiben, aber dank euren Fragen habe ich für mich ausreichend Klarheit, dass ich weiß, diese Beziehung macht mich einfach nur unglücklich – und das seit vielen Jahren. Da ich stets die einzige war, die sich der Beziehung zu Liebe verändert hat, denke ich, wird die Trennung tatsächlich das Beste sein. Mein Gott, und ich habe Angst davor!

    Danke!

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